Die Werkstatt Vieles ist hier top secret, aber eine der Prototypen-Werkstätten darf doch besichtigt werden. Hier wird wirklich gebastelt und hantiert, im Hintergrund läuft Musik. Cockpits sind aufgebockt, sogar historische Wagen für das Porsche-Museum in Zuffenhausen werden hier restauriert. Hinter all dem steht das große Ziel, dass der in Weissach sitzende Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz persönlich ausgegeben hat: In diesem Jahr startet Porsche wieder in Le Mans, 17 Jahre nach der letzten Teilnahme und dem letzten Sieg. Man sieht, wie die Ingenieure an den Details basteln, noch das Letzte an Leistung aus den Autos holen wollen. Auch hier der Porsche-typische Stil: ohne erkennbare Hierarchien, entspannt, aber konzentriert wird geschraubt und gebastelt.

 

Die Vision Wolfgang Hatz erzählt dazu eine Geschichte, wie er bei einer Manager-Konferenz in Leipzig im Juni 2011 den Wiedereinstieg ins Le-Mans-Rennen verkündet hat. „Ich ging von der Bühne und sagte: Ich hab noch was vergessen.“ Dann fuhr der legendäre letzte Siegerwagen ein und Hatz sagte: „Wir kommen zurück nach Le Mens.“ Der ganze Saal habe sich erhoben und zehn Minuten applaudiert. „Ich hatte Tränen in den Augen“, sagt der eher robust aufgestellte Wolfgang Hatz. Ein Sieg in diesem Jahr 2014 wäre illusorisch, aber gut verkaufen wolle er sich – und im nächsten Jahr angreifen. Stichwort LMP, wie die legendären Rennwagen heißen.

Die Manufaktur Für das große Ziel müssen die Besten der Besten ran – und die sind nebenan in der Manufaktur. Hier werden Prototypen noch komplett von Hand zusammengeschraubt. Wie sieht das aus? Eine zehn Mann starke Mechatroniker- und Ingenieurs-Crew steht mit leuchtenden Augen um ein aufgeschraubtes RSR Rennfahrzeug, das in die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden soll.

Die Flachter Eines stellt Michalik gleich am Anfang klar. „Wir sind hier in Flacht“, sagt er. Tatsächlich wird in dem sieben Hektar großen Entwicklungszentrum regional differenziert, und da das Motorsportgebäude nun mal auf Flachter Gemarkung liegt, nennen sich die gut 200 Mitarbeiter hier eben „die Flachter“. Weil es im Laufe der Jahre in der Kantine im Weissacher Verwaltungsgebäude schlicht zu eng wurde, haben die Flachter seit einigen Jahren auch eine eigene Mensa. Unmittelbar direkt neben der Teststrecke. Da vibriert die Kaffeetasse, wenn ein RSR mit sattem Sound vorbei düst.

Ins Motorsportzentrum kommen auch Kunden, die sich GT-Sportwagen in der Straßenvariante zulegen wollen. Schon die Geschichte, wie Weissach zum Motorsport kam, ist legendär. Der bekannte Weissacher Rennfahrer Herbert Linge ist eng mit Porsche verbunden. 1943 war er einer der ersten Lehrlinge des Sportwagenherstellers, in den 50er-Jahren begann er seine Karriere als Rennfahrer. Als Ferdinand Porsche in Zuffenhausen keine Flächen mehr für Rennsport hatte, soll Herbert Linge gesagt haben: „Mensch, in meinem Heimatdorf gibt es jede Menge Platz.“

Und so wurden Anfang der 60er-Jahre in „Flacht“ Baracken aufgestellt. „Das waren wirklich Holzhütten“, erzählt Christoph Michalik. Zu Beginn des neuen Jahrtausends kam dann der frühere Vorstandschef Wendelin Wiedeking persönlich und hat sie mit einem Bagger eingerissen – und das neue, schmucke Gebäude errichtet.

Es schmiegt sich nahtlos an die Werkstatthallen an, die mit hohen Balkendächern verbunden sind. Schon die Zahlen sind beeindruckend: 35 000 unterschiedliche Teile werden hier gelagert. 12 000 Quadratmeter Nutzfläche steht dem Motorsport hier zur Verfügung.

Eine endlose Front von ausnahmslos weißen GT-Rennwagen reiht sich aneinander. Der letzte in der Reihe beginnt zu röhren, das sonore Gedröhne erfüllt den gesamten Innenhof. Riesige Lastwagen stehen im Hof nebeneinander. Sie transportieren die teuren Schätzchen an die internationalen Rennorte.

Werkstatt, Vision und Manufaktur

Die Werkstatt Vieles ist hier top secret, aber eine der Prototypen-Werkstätten darf doch besichtigt werden. Hier wird wirklich gebastelt und hantiert, im Hintergrund läuft Musik. Cockpits sind aufgebockt, sogar historische Wagen für das Porsche-Museum in Zuffenhausen werden hier restauriert. Hinter all dem steht das große Ziel, dass der in Weissach sitzende Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz persönlich ausgegeben hat: In diesem Jahr startet Porsche wieder in Le Mans, 17 Jahre nach der letzten Teilnahme und dem letzten Sieg. Man sieht, wie die Ingenieure an den Details basteln, noch das Letzte an Leistung aus den Autos holen wollen. Auch hier der Porsche-typische Stil: ohne erkennbare Hierarchien, entspannt, aber konzentriert wird geschraubt und gebastelt.

Die Vision Wolfgang Hatz erzählt dazu eine Geschichte, wie er bei einer Manager-Konferenz in Leipzig im Juni 2011 den Wiedereinstieg ins Le-Mans-Rennen verkündet hat. „Ich ging von der Bühne und sagte: Ich hab noch was vergessen.“ Dann fuhr der legendäre letzte Siegerwagen ein und Hatz sagte: „Wir kommen zurück nach Le Mens.“ Der ganze Saal habe sich erhoben und zehn Minuten applaudiert. „Ich hatte Tränen in den Augen“, sagt der eher robust aufgestellte Wolfgang Hatz. Ein Sieg in diesem Jahr 2014 wäre illusorisch, aber gut verkaufen wolle er sich – und im nächsten Jahr angreifen. Stichwort LMP, wie die legendären Rennwagen heißen.

Die Manufaktur Für das große Ziel müssen die Besten der Besten ran – und die sind nebenan in der Manufaktur. Hier werden Prototypen noch komplett von Hand zusammengeschraubt. Wie sieht das aus? Eine zehn Mann starke Mechatroniker- und Ingenieurs-Crew steht mit leuchtenden Augen um ein aufgeschraubtes RSR Rennfahrzeug, das in die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden soll.

Hier geht es noch konzentrierter zu, nur die hellsten Köpfe dürfen in dieser Elitewerkstatt arbeiten. Ein leichterer Kotflügel wird eingesetzt, die Türen sind aus Karbon und federleicht. „Das ist für einen Kunden aus den USA“, sagt Christoph Michalik. Gemeint ist ein Rennfahr-Kunde, der mit diesem Boliden einen Wettbewerb gewinnen möchte. Hier kommen selbst Porsche-Manager ins Träumen.

Die Vorstandsetage

Die Vorstandsetage Ganz oben im Verwaltungsgebäude aus den 60er-Jahren auf Weissacher Gemarkung gibt es keine grünen Kacheln, hier ist alles hell weiß und glänzend. Wolfgang Hatz ist seit drei Jahren hier Chef. „Ich habe vor 30 Jahren in Weissach angefangen“, sagt er mit leuchtenden Augen. Noch heute geht er oft zu den Mechanikern, von denen er lernen kann und will, wie er erzählt. Und genau das sollen auch seine Ingenieure machen: mit den Mechanikern sprechen. „Der merkt sofort, wenn etwas klappert und etwas nicht so passt wie geplant“, sagt er.

Welche Rolle spielt Weissach noch in dem großen VW-Porsche-Audi-Konzern? „Wir sind neben Ingolstadt und Wolfsburg eines von drei Zentren“, sagt er. Trotz der Regentschaft aus Wolfsburg wird hier investiert, pro Jahr 100 Millionen Euro, im Sommer sollen die drei neuen Gebäude endgültig eingeweiht werden, die dann 150 Millionen Euro kosten.

Und: Das EZW Weissach ist ein guter Fremdentwickler – hier wird viel für andere ersonnen und getestet. 1400 Leute wurden eingestellt in den vergangenen Jahren, mehrere 100 sind es in diesem. Was den Vorstand Wolfgang Hatz am Weissacher Entwicklungszentrum so fasziniert? Er schwärmt von den kurzen Wegen, alles sei so nah zusammen. Hatz ist gerne in Weissach – dem Herzstück des Sportwagenherstellers. Und manchmal auch in Flacht beim Motorsport – wenn das Herz höher schlägt.