Der „Markt-Treff“ ist eine Plattform für Aufklärung, Information, Engagement und Spaß rund um die Quartiersarbeit.

Leonberg - Der Standort ist gut gewählt. Neben einem Pop-up-Store im Leo-Center, in dem Künstlerinnen und Künstler ihre Werke anbieten, hat jetzt der „Markt-Treff“ geöffnet. Doch hier geht es nicht darum, etwas Materielles an die Frau oder den Mann zu bringen. Sondern sie dazu zu bewegen, sich zu beteiligen und sie dafür zu beraten; es geht hier um eine lebendige Nachbarschaft und um gutes Zusammenleben.

 

Der Pop-up-Store „Markt-Treff“ ist eine Initiative der Stadt Leonberg in Kooperation mit dem Quartiersmanagement der Samariterstiftung – initiiert und organisiert von Undine Thiel vom Integrationsbüro der Stadt und Linda Haug, der Quartierskoordinatorin der Samariterstiftung.

Die Unterstützung ist groß

Unterstützung gibt es in dem bis zum Monatsende geöffneten Laden von Atrio, der Familienbildungsstätte, dem Betreuungsverein fish, der Sozialstation Leonberg, dem Stadtseniorenrat, der Volkshochschule, der Stiftung Zeit für Menschen und der Lokalen Agenda. Die Aktion wird finanziell vom Land Baden-Württemberg unterstützt, vertreten durch die Allianz für Beteiligung.

Im Beisein zahlreicher Gäste, darunter auch die Erste Bürgermeisterin Josefa Schmid, hat Oberbürgermeister Martin Georg Cohn den Markt-Treff offiziell eröffnet. Ihm ging es auch darum, die Frage zu beantworten, warum Quartiersarbeit in Leonberg so wichtig ist. „Quartiersarbeit ist das Bindeglied zwischen den Bürgern, der Politik und den sozialen Institutionen“, sagte der OB.

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Während der Coronakrise sei vielen klar geworden, wie wichtig gelebte Nachbarschaft ist. „Vielen wurde das soziale Umfeld genommen und ohne die Quartiersarbeit, Hilfsbereitschaft und gute Nachbarschaft wäre es noch schwerer zu bewältigen gewesen“, ist Martin Georg Cohn überzeugt. Deshalb lade er alle ein, vorbeizuschauen, miteinander zu sprechen, sich beraten zu lassen und Freuden, aber auch Sorgen zu teilen.

Aus der großen Schar derer, die „diese Arbeit von Herzen leisten“, würdigte der Rathauschef das Engagement von Margareta Mühlbeyer. Sie habe von der ersten Stunde an an das Ladenprojekt geglaubt und aus ihrem privaten Umfeld viele der Einrichtungsgegenstände zusammengestellt. „Wir sind auch Nachbarn mit unseren Häusern und unseren Bewohnerinnen und Bewohnern, deshalb engagiert sich auch die Samariterstiftung so stark in der Quartiersarbeit“, sagte Eberhard Goll, der Vorstand der Altenhilfe und Pflege der Samariterstiftung.

Mittendrin zu leben und dazuzugehören sei wichtig, deshalb gelte es eine lebendige Nachbarschaft zu fördern. Schon vor dem Hintergrund, dass in Zukunft nicht alles in Profiarbeit angeboten werden könne. „Da gilt es das Ehrenamt einzubinden“, sagte Goll. Er hoffe sehr auf die finanzielle Unterstützung des Gemeinderats, damit die gute Arbeit fortgeführt werden könne.

Gemeinderat muss Farbe bekennen

„Das Projekt in Leonberg ist Teil der Landesstrategie Quartier 2030“, sagte Lisa Weis, die stellvertretende Vorsitzende im Verein „Allianz für Beteiligung“ und Projektleiterin des Förderprogramms „Quartiersimpulse“, über das die Anschubfinanzierung kommt. Die gesellschaftlichen Herausforderungen können in der Zukunft nur mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger gemeistert werden. „Sie sind die Alltagsexperten für ihren Lebensraum und somit von größter Bedeutung, wenn über Quartiersarbeit gesprochen wird“, sagte Weis.

In Kürze wird sich zeigen, ob die vielen lobenden Worte und die Würdigung der zahlreichen Aktionen der Ehrenamtlichen nur Sonntagsreden gewesen sind, oder ob Leonberg es ernst meint mit dem Ausbau der Quartiersarbeit. Denn der Gemeinderat muss darüber abstimmen, ob er Geld locker macht, um das Begonnene fortzuführen.