Weil es immer wieder zu Unfällen kommt, kontrolliert die Polizei Lkw und Kleintransporter.

Sindelfingen/Leonberg - Immer wieder sind Kleintransporter und Lastwagen wegen mangelndem Abstand oder überhöhter Geschwindigkeit in folgenschwere Unfälle auf den Autobahnen verwickelt. Aus diesem Grund wurden diese Fahrzeuge verstärkt am Mittwoch von 9 bis 15.30 Uhr an der Rastanlage „Sindelfinger Wald“ an der A 8 kontrolliert. Unter Einsatz von Abstandsmesssystemen, mit Dashcams ausgerüsteten Einsatzfahrzeugen und einem Videofahrzeug überprüften die 65 Einsatzkräfte den fließenden Verkehr und kontrollierten 161 Fahrerinnen und Fahrer.

 

„Mit ‚nur’ 23 Abstandssündern fiel das Ergebnis deutlich besser aus als beim letzten Distance-Day im Mai dieses Jahres, als noch 143 Trucker den erforderlichen Abstand nicht eingehalten hatten“, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Allerdings sei die A 8 aus Richtung Karlsruhe wegen eines Unfalls für längere Zeit gesperrt gewesen, was zu einem geringeren Verkehrsaufkommen geführt habe.

12 mal unsichere Ladung, 4 Mal Drogeneinwirkung

Bei der Kontrolle überprüften die Einsatzkräfte auch Fahrtüchtigkeit und Berechtigung der Fahrer, den Zustand der Fahrzeuge, deren Ladung und Ladungssicherung. Dabei stellten sie 121 Verstöße fest. Schwerwiegende Mängel entdeckten sie an zwei Lastwagen, an deren Anhängern die Bremsscheiben derart abgefahren waren, dass eine Weiterfahrt untersagt wurde. Zwölf Fahrer mussten wegen mangelhafter Ladungssicherung ihre Fahrt unterbrechen, bis die Ladung gesichert war. Bei vier Fahrern stellten die Beamten Anzeichen von Drogeneinwirkung fest und veranlassten die Entnahme einer Blutprobe, berichtet die Polizei.

Radioaktive Ladung falsch gekennzeichnet

Erstmalig waren auch Umweltexperten an der Kontrollaktion beteiligt. Sie stellten einen Gefahrgut-Lkw fest, dessen radioaktive Ladung fehlerhaft gekennzeichnet war. „Ein solcher Fehler kann zu Gefahren für Rettungskräfte führen, die im Fall eines Unfalls das transportierte Gefahrgut möglicherweise nicht richtig einordnen können“, erklärt die Polizei.

Am sechsten „Trucker Distance Day“ auf der Rastanlage „Sindelfinger Wald“ waren neben der Verkehrspolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg auch das Polizeipräsidium Einsatz, das Hauptzollamt Stuttgart, das Eichamt Fellbach und das Landesumweltministerium beteiligt. Im Fokus standen vor allem Kleintransporter und Fahrzeuge des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs. Dabei gehe es nicht vorrangig darum, Verstöße zu sanktionieren, sondern Fahrer mit ihrem Fehlverhalten zu konfrontieren und zu verantwortungsbewusstem Fahren aufzufordern, teilt die Polizei mit.