Die Grundschule in Malmsheim braucht einen Anbau samt Mensa und Gymnastikhalle. Die Kosten liegen bei mehr als zwölf Millionen Euro. Anfang 2022 sollen die ersten Bagger anrollen.

Renningen - Egal an welcher Stelle man hier ansetzt, es tut weh.“ Die Friedrich-Silcher-Schule in Malmsheim scheint eine heile kleine Welt zu sein, wie sie der Stadtbaumeister Hartmut Marx im Gemeinderat umschreibt. Das Ensemble der einzelnen Gebäudeteile ist gut aufeinander abgestimmt. „Die Schule lebt durch große, vielfältige Pausenflächen mit viel Grün“, es gibt sogar einen eigenen Bolzplatz. Die Klassenzimmer sind vom Pausenhof weg ausgerichtet und ermöglichen ein ruhiges Lernen. „Das Ganze ist eine gut funktionierende Einheit.“

 

Doch eine Veränderung des Gebäudekomplexes ist unvermeidbar. Denn die Schule wächst, in den nächsten Jahren werden zahlreiche neue Schüler erwartet. Neue Klassenzimmer müssen her, eine Mensa und zusätzliche Sporträume. Die Stadt rechnet mit Kosten von mehr als zwölf Millionen Euro.

„Wir kommen an unsere Grenzen“

„Wir bewegen uns in Richtung Fünfzügigkeit“, erklärte Hartmut Marx. Und das bedeute nicht nur Bedarf an weiteren Klassenräumen. „Da kommen wir mit der jetzigen Sporthalle und der Verpflegung an unsere Grenzen.“ Daher soll der Anbau außerdem eine neue Mensa und eine weitere Gymnastikhalle enthalten.

Ansatzpunkte für einen Anbau zu finden, war jedoch keine leichte Aufgabe, erklärte der Stadtbaumeister. Fündig wurde man im Eingangsbereich sowie im Bereich der Kochschule. Nach Diskussionen in den Ausschüssen hatte die Renninger Verwaltung gemeinsam mit der Schulleiterin Verena Weidmann-Reisser den ersten Entwurf noch einmal überarbeitet. Der Gemeinderat zeigte sich damit zufrieden und gab seine Zustimmung, dass auf Basis dieses Entwurfs weitergeplant wird. Nun können die nötigen Fachingenieure gesucht werden.

Der Eingangsbereich am Südende des Innenhofs beinhaltet eine große Freifläche, auf der sich im Moment nur eine Pausenüberdachung befindet. Dieser bietet Platz für ein neues Gebäude. Das Gebäude der Kochschule ist außerdem nicht mehr zeitgemäß und müsste ohnehin einmal saniert werden. Hier böte es sich an, das Gebäude abzureißen und durch ein größeres zu ersetzen.

Das neue Gebäude im Eingangsbereich wird vor allem für den Unterrichtsalltag genutzt: Je drei Klassenzimmer und zwei Gruppenräume werden im ersten und zweiten Stock eingebaut. Im Erdgeschoss werden sich beispielsweise die Bibliothek, Toiletten und Lagerräume befinden. Außerdem wird das Rektorat hierher verlegt. Nördlich dieses Gebäudes steht im Moment noch die Kochschule. Diese wird abgerissen, dafür erhält die Schule eine multifunktionale Mensa mit Bühnenbereich und Lagerräumen. Im Obergeschoss ist Platz für einen Gymnastikraum mit Umkleiden, aber auch für Musikschulräume und einen Jugendtreff.

Architektonische Tricks

So gut der Entwurf ihm auch gefalle, meldete sich Alfred Kauffmann (Freie Wähler) zu Wort, Bedenken habe er doch, was den Neubau im Eingangsbereich angehe. Mit den drei Stockwerken wirke das Gebäude ziemlich gewaltig. „Wir möchten bitten, dass da ein paar architektonische Tricks angewandt werden, um das ein bisschen zu kaschieren.“

Vorgesehen ist, dass die detaillierte Planung im Frühjahr 2021 beginnt. Baubeginn ist dann Anfang 2022, dann rollen die ersten Bagger an. Um den Schulalltag an der Malmsheimer Grundschule nicht zu stark zu beeinträchtigen, sollen die zwei Neubauten in zwei Abschnitten gebaut werden: als erstes der Neubau im Eingangsbereich, eine Fertigstellung ist für 2023 vorgesehen. Danach kommt die Mensa dran, die Bauzeit ist von 2023 bis 2024 geplant.