Britta Angrik. Foto: privat
„Ein Bild von Ben Wilikens steht vor meinem inneren Auge: Eine große weiß gedeckte Tafel. Auf steril gefliestem Boden steht sie im vorderen Bildrand quer zum Betrachter. Acht verschlossene Stahltüren begrenzen den Raum. „Abendmahl“ heißt das Gemälde und die Vorlage des Abendmahlsbilds von Vinci ist unverkennbar. Aber bei Wilkens sitzt keine Menschenseele um den Tisch. Die große weiße Leere seines Bildes ist traurige Realität dieser Tage. An Gründonnerstag versammeln sich Christenmenschen oftmals um einen Tisch, um Brot und Wein zu teilen. Die Sinnlichkeit und Körperlichkeit unseres Glaubens, dass wir Leib Christi sind, wird in dieser Feier besonders erfahrbar. Wir erleben Gemeinschaft, wir schmecken die Freundlichkeit des Herrn. Gerade das ist uns in dieser Zeit verwehrt. Ich glaube, wir müssen das aushalten, eine Zeit lang Verzichten auf das, was wir gerne tun würden, um dann mit umso größerer Freude das Geschenk zu feiern, das Kurt Marti „Körperkirche“ nennt, wenn es wieder möglich ist. Vielleicht wächst in dieser Zeit der Hunger und der Durst nach Gemeinschaft miteinander und im Abendmahl.“