Die Neugestaltung des Ortskerns beginnt zuerst entlang der Pforzheimer Straße.

Heimsheim - „Ich weiß, dass es ein komplexes Thema ist, aber jetzt kommen wir wieder einen Schritt weiter“, sagt Bürgermeister Jürgen Troll, als der Gemeinderat am Montag einstimmig die von der Verwaltung vorgeschlagene Vorgehensweise in Sachen Stadtkernentwicklung beschließt. Seit Jahren ist die Neugestaltung des Ortskerns ein großes Thema in der Schleglerstadt.

 

Schon 2011 startete die Kommune eine Bürgerbefragung zu den Wünschen und Vorstellungen der Heimsheimer für ihren Wohn- und Arbeitsort. Der Stadtkern selbst rückte in den Mittelpunkt. Er soll attraktiver und lebendiger werden. In einem Architektenwettbewerb wurden Ideen gesammelt. Dabei sahen die Planer Handlungsbedarf sowohl bei dem als „Oberstadt“ bezeichneten Bereich rund um den Schlossplatz, wie auch in der südlich angrenzenden „Unterstadt“ entlang der Pforzheimer Straße.

Der Wettbewerbssieger, das Stuttgarter Büro ARP Architekten, legte jetzt einen Plan für den ersten Abschnitt des Entwicklungsgebiets vor. Es ist kleiner als das aktuelle Sanierungsgebiet für die Innenstadt, das 2018 erlassen wurde. Die Aufnahme ins Landessanierungsprogramm ermöglicht der Stadt Zugriff auf Fördermittel und die Unterstützung privater Bauherren.

Auch der Marktplatz gehört zum ersten Abschnitt

Der Abgrenzungsplan für den ersten Abschnitt der Stadtkernentwicklung umfasst den Großteil der Gebäude entlang der Pforzheimer Straße bis zur Einmündung in die Parkstraße sowie den Kreuzungsbereich mit der Mönsheimer Straße und der Hauptstraße. Der Marktplatz gehört ebenso dazu wie die Gebäude oberhalb der „Lunapark“ genannten Fläche, auf der heute Autos parken. Hier besteht der größte Nachholbedarf mit den meisten Möglichkeiten zur baulichen Veränderung. So soll etwa der Marktplatz mit seinem historischen Brunnen neu gestaltet werden. Eine wichtige Rolle spielt auch der Bereich Lunapark. Hier will man mit einem Gebäude einen neuen Stadtkern entwickeln, erläuterte der Leiter des Bauamtes, Andor Varszegi.

Die Neugestaltung des Stadtkerns basiert auf dem Drei-Säulen-Konzept: die Planung für einen gestalterisch einheitlichen Freiraum, die Objektplanung mit dem Stadthaus Lunapark und der gestalterisch einheitliche Städtebau. Die Verwaltung will die Freiraumplanung vorantreiben, Pläne zur Neugestaltung und entsprechende Richtlinien sollen ausgearbeitet werden, für den „Lunapark“ soll eine Machbarkeitsstudie entstehen.

Wie geht es weiter im Lunapark?

Bis die Gestaltungsrichtlinien fertig sind, will die Verwaltung für geplante Hochbaumaßnahmen im bestehenden Sanierungsgebiet fallweise fachliche Stellungnahmen in puncto Sanierungsrecht und Gestaltung einholen. Auch dem stimmte der Gemeinderat zu. Der Freie Wähler Stefan Adelmann hatte darauf gedrungen, die Richtlinien rasch zu entwickeln, damit diese Einzelfallbeurteilung nicht nötig werde. Außerdem sagte er mit Blick auf die Bebauung am Lunapark: „Ich sehe nicht, dass wir als Bauherr auftreten, das ist nicht Aufgabe der Gemeinde.“ Der Bürgermeister entgegnete: „Darüber müssen wir hier noch entscheiden.“

Wie die Vorstellungen der Architekten aussehen, davon können sich die Einwohner bei einer Versammlung im Mai ein Bild machen und sich mit Anregungen einbringen. Die Planer sollen bis dahin auch einen konkreten Vorschlag für den ersten Entwicklungsabschnitt vorlegen.