Zum Abschied des Festivals führen viele Gründe: Weniger Besucher, Sponsoren und Bands, dafür höhere Gagen.

Rutesheim - Zum Abschied wird noch mal ordentlich in der Bühl-II-Halle in Rutesheim gerockt. Fünf Bands stehen an diesem Samstag, 18. Januar, von 17.30 Uhr an auf der Bühne und verbreiten christliche Botschaften, verpackt in rockiges Gewand. Das einstige Erfolgsrezept des „One Rock“-Festivals des evangelischen Jugendwerks im Bezirk Leonberg ist aber schon längst keines mehr. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer weniger Zuschauer verzeichnet“, sagt Jörg Gaiser, der leitende Jugendreferent. In den vergangenen Jahren seien es noch zwischen 700 und 800 Besucher gewesen. Zu Hochzeiten hatten die Veranstalter dagegen bis zu 1500 Festivalgäste gezählt. Dies sei einer der Gründe, weshalb man sich dafür entschied, die Festivalreihe nach dem 15-Jahr-Jubiläum auslaufen zu lassen. Zum Ende hätten eine ganze Reihe von Gründen geführt.

 

Denn nicht nur die Zuschauer wurden weniger. „Es gibt weniger Bands, die diese Richtung bedienen. Und die, die es noch gibt, werden immer teurer“, erklärt Gaiser. Das Festival habe sich nur durch Sponsorengelder getragen. „Doch es wird immer schwieriger, Sponsoren zu gewinnen“, berichtet der Jugendreferent.

Kaum Zeit für die Organisation

Diese finanzielle Herausforderung sei für immer mehr Festivalveranstalter zu groß. So habe auch das renommierte Balinger Rockfestival nach 25 Ausgaben im vergangenen Jahr zum letzten Mal stattgefunden. Dort wie auch beim „One Rock“ gibt es ein großes ehrenamtliches Team, dass den Konzertabend mit allem Drum und Dran auf die Beine stellt. „Unser Team ist mittlerweile im Berufsleben angekommen. Da ist es schwieriger, genügend Zeit für die Organisation zu finden“, nennt der Leonberger Jugendreferent weitere Gründe. Deshalb habe man sich schweren Herzens für das Ende des „One Rock“ entschieden.

Doch bevor es vorbei ist, wird noch einmal kräftig gefeiert. Auf der Bühne stehen am Samstag „October Light“ aus Kroatien, die gerade ein neues Album veröffentlicht haben. Dazu kommen „Normal ist anders“ aus dem Sauerland, die auf Deutsch singen. „Lichtfabrik“ aus Stuttgart nennen ihren Stil Partyrock mit Tiefgang und singen ebenfalls auf Deutsch. Auch aus der Landeshauptstadt sind die Jungs von „Dynamic“, die melodischen Rock mit Alternative und Punk mixen. „Andi Knister macht Magister“ überzeugen nicht nur auf der Rockschiene, sondern mischen gekonnt Hip-Hop und Funk rein. Karten gibt es noch an der Abendkasse, Einlass ist ab 17 Uhr am Samstag.

„Kultur der Wertschätzung“

Das „One Rock“ will dabei „mehr als nur ein Konzert sein und sowohl untereinander eine Kultur der Wertschätzung leben, als auch unseren mehr als 100 ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen die Chance bieten, sich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen“, heißt es in der Ankündigung. Man wolle zur Diversität im lokalen Veranstaltungskalender beitragen und den Besuchern und der Region „ein anderes Bild von Glaube und Kirche vermitteln als das, was manchmal in den Köpfen der Menschen steckt“.