Weil der Stadt will Reihen- und Mehrfamilienhäuser auf der Brachfläche „Alte Gärtnerei“ bauen.

Weil der Stadt - Wo heute eine brachliegende Fläche einen „städtebaulichen Missstand“ darstellt, bewirtschaftete früher die Familie Heinz einen Gartenbaubetrieb. Das Gelände in Merklingen zwischen der Haupt- und der Bleichstraße soll nun in zwei Teilabschnitten mit Reihenhäusern und dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern bebaut werden.

 

Schon im vergangenen Sommer hatte der Gemeinderat beschlossen, zu diesem Zweck den Bebauungsplan „Alte Gärtnerei“ aufzustellen. Die Kommunalentwicklung, die einen Teil der Flächen erworben hat, hat seit 2018 in Abstimmung mit der Stadtverwaltung ein städtebauliches Konzept entwickelt.

Keine Einigung erzielt

Darin seien auch die Anregungen der Nachbarn und Anwohner berücksichtigt worden, heißt es in einer Vorlage des Ersten Beigeordneten Jürgen Katz für den Technischen Ausschuss. Das betraf besonders die geplanten Gebäudehöhen, die Abstände zur bestehenden Bebauung und deren rückwärtige Erschließung an der Raiffeisenstraße.

Doch im Ausschuss, der eine Beschlussempfehlung an den Gemeinderat geben sollte, kam es zu keiner Einigung. Der Punkt wurde vertragt, weil es noch zu viele Unklarheiten gab.

Zahlreiche Anwohner nahmen als Zuhörer an der Sitzung teil. Einer von ihnen war Jürgen Lötterle. „Ich habe keinen Teilnehmer gesehen, der hier freudestrahlend rausgegangen ist“, kommentierte er die Beratungen, betonte aber, dass er nur aus seiner subjektiven Sicht und nicht für alle anderen spreche. Er habe die Befürchtung, dass sich manche der Anwohner noch gar nicht darüber bewusst seien, „was da auf uns zukommt“, wie er sagte.

Die Bürgerbeteiligung soll verstärkt werden

Es sei zwar immer klar gewesen, dass das Areal der Gärtnerei irgendwann bebaut werden würde, aber die Frage sei doch, wie das geschehe. Er wolle zwar auch keine weiteren zehn Jahre Diskussion mehr, aber man müsse die Bürger und Anwohner mit ihren Meinungen, Anregungen und ihrer Kritik einbeziehen und sie nicht vor vollendete Tatsachen stellen, so Lötterle. Man könne nur gemeinsam zu einer Lösung kommen.

Jürgen Katz sagte auf Nachfrage dazu, dass man mit der Bürgerschaft schon länger im Gespräch sei und wies auf die ebenfalls seit Längerem laufenden Planungen hin. Es seien schon viele Schritte gemacht und oft diskutiert worden, so Katz.

Auch die Sorgen, die die Anwohner geäußert hatten, seien in die Planungen bereits eingeflossen. Doch nun solle die Bürgerbeteiligung noch intensiver werden, sagte Katz. Er habe beobachtet, dass nach der Ausschusssitzung einige der Zuhörer intensiv im Gespräch mit dem Projektentwickler gewesen seien.

Die Stadt plant eine Informationsveranstaltung

Der Leiter des Stadtbauamtes, Klaus Lepelmann, sagte auf Nachfrage unserer Zeitung, dass man gerade in Abstimmung mit der Kommunalentwicklung kläre, wie man eventuell noch vor Ostern Anlieger und Öffentlichkeit über das Bauvorhaben informieren könne. Im Moment beantworte man gerade die Fragen der Anlieger schriftlich.

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat, Alfred Kappler, sagte, dass er vorgeschlagen habe, eine öffentliche Informationsveranstaltung zu machen, ähnlich wie Anfang 2019 in Schafhausen, als es um die inzwischen erfolgte innerörtliche Bebauung mit einem privaten Wohn- und Geschäftshaus ging.

Auch in Merklingen wolle ein privater Investor auf einem Privatgrundstück bauen. Aufgabe der Stadt sei es, Baurecht zu schaffen. „Die Leute wollen Bescheid wissen, was geplant ist. Sie wollen mitgenommen werden“, so Kappler. Die Frage ist allerdings, wie eine solche Veranstaltung in Coronazeiten organisiert werden kann.