Die Bundeswehr hat einen neuen Ersatzstandort für das Absprunggelände bei Malmsheim ausgemacht.

Renningen - Seit Jahrzehnten landen auf dem Flugplatz bei Malmsheim Fallschirmspringer der Bundeswehr. Mittlerweile gehört das Gelände dem Unternehmen Bosch, welches die Flugplatzfläche benötigt, um seinen Forschungscampus zu erweitern. Die Bundeswehr sucht daher nach einem Ersatzgelände. Im Zollernalbkreis scheint das Land nun fündig geworden sein – schon 2023 könnte die Fläche dort zur Verfügung stehen. Bosch könnte mit seiner Erweiterung dann deutlich früher beginnen als gedacht.

 

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Lange Zeit galt eine Fläche bei Haiterbach/Nagold als großer Favorit für die Bundeswehr, immerhin liegt sie nahe am Bundeswehr-Standort in Calw. Doch in Haiterbach regte sich großer Widerstand gegen die Pläne, eine zeitnahe Umsetzung des Projekts wurde immer unwahrscheinlicher. Wie das Staatsministerium am Donnerstag mitteilte, steht das Gelände im Kreis Calw für einen neuen Standort daher inzwischen nicht mehr zur Debatte. Stattdessen haben Land und Bund die Staatsdomäne Waldhof im Zollernalbkreis in den Fokus genommen. Diese könnte möglicherweise schon 2023 zur Verfügung stehen, teilt das Ministerium mit.

Das Grundstück ist für Bosch von hoher Bedeutung

Spätestens bis 2029 hätte die Bundeswehr das Gelände räumen müssen. So ist es vertraglich geregelt. Eine frühere Freigabe des Flugplatzes wäre für Bosch ein echtes Geschenk. „Das sogenannte Mittelgrundstück des Forschungscampus in Renningen ist für die zukünftige Weiterentwicklung des Standorts strategisch von hoher Bedeutung“, berichtet eine Sprecherin des Unternehmens. „Das Unternehmen hat diverse Projekte in Planung, die keinen langen Aufschub mehr dulden, da sich das Zeitfenster für eine wirtschaftlich tragfähige Umsetzung möglicher Vorhaben am Standort Renningen Ende des Jahres schließt.“ Dem Unternehmen sei daher an einer schnellen Freigabe der Nutzung des Geländes durch Bosch gelegen. Seit Ende 2015 ist das derzeit bebaute Nordgrundstück bis auf wenige Reserveflächen besiedelt.

Bittere Nachricht für Sportflieger

Bitter ist die Nachricht derweil für die Sportflieger Malmsheim, die das Gelände nutzen und dort unter anderem das beliebte Drachenfest veranstalten. Sie sind weiterhin auf der Suche nach einem neuen Standort. Der weit entfernte Zollernalbkreis ist keine Alternative, schon Haiterbach wäre zu weit weggewesen. „Wir sind in Kontakt zu anderen Flugplätzen, aber konkret ist bislang nichts“, sagt der Vorsitzende der Sportflieger, Eckard Ahrens.