Erstmals sind das Depot des Stadtmuseums und das Stadtarchiv zentral im Ort untergebracht. Eine Schenkung hat es möglich gemacht.

Ditzingen - Im Jahr 2010 hat die Stadt einen Teil ihres Gedächtnisses verloren: Archivgut und Museumsgegenstände wurden bei Hochwasser unwiederbringlich zerstört. Die Zeugnisse der Geschichte waren im Schulzentrum in der Glemsaue gelagert, das bei dem Starkregen geflutet worden war. Die damals unbeschadet gebliebenen wie auch die restaurieren Gegenstände haben in den vergangenen Wochen und Monaten einen neuen, nunmehr zentralen Ort bekommen. Am Dienstagabend wurden das Stadtarchiv und das Museumsdepot in einem Wohn- und Geschäftshaus am Ortseingang von Hirschlanden offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

 

Erstmals zentral überhaupt

In den Räumen in der Ditzinger Straße 41 hat das Gedächtnis der Stadt erstmals überhaupt einen zentralen Platz. Die Freude darüber brachten Nina Hofmann, die Museumsleiterin, und der Stadtarchivar Florian Hoffmann am Abend auch zum Ausdruck. Gleichwohl liegt ein wesentlicher Teil der Arbeit noch vor den beiden. Nina Hofmann schilderte, dass man sich überlegen müsse, für was das Ditzinger Stadtmuseum stehen solle. Handwerksgeräte und Haushaltsgegenstände seien im Strohgäu ja überall die gleichen gewesen, beschrieb sie die Situation. Das Museum solle aber speziell Ditzingen repräsentieren. Offen ist, wie das gelingen kann. Der Archivar Felix Hoffmann hingegen hat sich zum Ziel gesetzt, die Archivbestände der Öffentlichkeit auch online zugänglich zu machen, unter anderem für private Familienforschungen.

Eine Schenkung ebnet den Weg

Hofmanns und Hoffmanns Vorgänger in Personalunion, der nicht mit ihnen verwandte Herbert Hoffmann, hatte die Überlegungen für den neuen Standort begrüßt. Dieser war möglich geworden, weil das Gebäude der Stadt als Schenkung überlassen worden war. Rund 700 000 Euro hat die Umgestaltung der ehemals als Supermarkt genutzten Fläche nach Angaben der Stadt gekostet. Ein neu gebauter, zentraler Ort für das Gedächtnis der Stadt habe sich in all den Jahrzehnten zuvor nicht abgezeichnet, erinnert sich Herbert Hoffmann, der wie seine Nachfolger stets Wert darauf legte, die Geschichte der Öffentlichkeit zu präsentieren. Gleichwohl sei 1989 mit dem Rathausneubau ein erster Schritt zur zentralen Stätte eingeleitet worden: Damals seien Aktenbestände aus den Stadtteilen nach Ditzingen verlagert worden.