Im Lerchenweg sollen ein Seniorenheim, betreutes sowie generationenübergreifendes Wohnen entstehen. Die Nachfrage ist bereits groß.

Wimsheim -

 

Obwohl noch kein Stein auf den anderen gesetzt wurde, ist die Nachfrage nach Plätzen für das Projekt „Wohnen und Leben im Alter“ groß. „Es gibt schon viele Anfragen aus der Bevölkerung, wann es denn so weit ist“, sagte die Wimsheimer Kämmerin Sophie Husar.

Und auch bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats fragte ein Zuhörer, wann man sich dafür anmelden könne. Doch der Bürgermeister Mario Weisbrich steckte einen weiten Zeithorizont ab. Denn zunächst muss das Baurecht für die beiden geplanten Gebäude geschaffen werden. Und hierfür gab der Gemeinderat jetzt den Startschuss für das Verfahren zur Änderung des bestehenden Bebauungsplans.

Tagespflege kann später ergänzt werden

Auf dem gemeindeeigenen, 2600 Quadratmeter großen Grundstück im Lerchenweg sollen zwei Gebäude entstehen. In dem größeren wird es auf zwei Etagen 30 stationäre Pflegeplätze und neun betreute Wohnungen im Dachgeschoss geben. In einem zweiten Haus sollen mehrere Wohnungen – die genaue Zahl hängt von einem noch zu entwickelnden Konzept ab – für generationenübergreifendes, inklusives Wohnen entstehen. Baulich verbunden werden die beiden Gebäude zum einen durch die Tiefgarage im Hang, die ebenerdig zu erreichen sein wird, und zum anderen durch einen Garten.

Zunächst nicht vorgesehen ist eine Tagespflege, weil der Kreispflegeplan dafür derzeit keinen Bedarf sieht. Doch diese sei auch später im dann bestehenden Gebäude noch zu realisieren, wie der Architekt Thomas Herrmann versicherte. Die Gemeinde stellt zwar das Grundstück zur Verfügung, hat aber für Entwicklung und Betrieb der Einrichtung externe Dienstleister beauftragt, nachdem sie zuvor die Rahmenbedingungen und eine Konzeption festgelegt hatte. Das Projekt wird von Mörk Immobilien aus Leonberg entwickelt.

Informationsveranstaltungen sind geplant

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Als Betreiberin des künftigen Pflegeheims samt betreutem Wohnen wurde die Evangelische Altenheimat aus Stuttgart ausgewählt. Deren Geschäftsführer Peter Oberdörfer kündigte an, dass es rechtzeitig Info-Veranstaltungen zum Angebot in Wimsheim geben soll. Er betonte, dass die Integration der Einrichtung in die Gemeinde und das Schaffen eines Orts für Begegnungen mit der Bürgerschaft für die Evangelische Altenheimat wichtige Aspekte seien.

In einem Jahr könnte Baustart sein

Etwa ein Jahr wird es dauern, bis der Bebauungsplan geändert ist, sagte Mario Weisbrich auf Nachfrage eines Zuhörers. Am Verfahrens wird auch die Öffentlichkeit beteiligt. Parallel dazu soll das Baugesuch erstellt werden. Ist dies genehmigt, können die Bagger im Wohngebiet zwischen Wenntalstraße, Lerchen- und Schafbaumweg anrollen.

Einst Heimat für Dienstboten

Die Evangelische Altenheimat
 ist eine kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts mit drei Tochtergesellschaften. Entstanden ist sie aus der „Dienstbotenheimat“, die 1874 in Fellbach gegründet wurde. 1928 wurde aus ihr die „Evangelische Frauenheimat“ und 1974 schließlich die „Evangelische Altenheimat“. Aktuell betreibt sie 16 Pflegeheime mit 1030 Pflegeplätzen und 430 betreuten Wohnungen in der Region Stuttgart mit etwa 1050 Beschäftigten. In direkter Nachbarschaft zu Wimsheim gibt es seit 2008 das Schwester-Karoline-Haus in Friolzheim.