In seiner neuen Rolle will Markus Wagner als erstes die Belebung des Marktplatzes in Angriff nehmen. Dass er in Weil der Stadt aufgewachsen ist, hilft ihm bei der Arbeit.

Die historische Innenstadt mit den verwinkelten Gassen, der alten Stadtmauer und dem schönen Fachwerk ist eine seiner Lieblingsecken in Weil der Stadt – umso besser trifft es sich da, dass Markus Wagners Arbeitsplatz gleich mittendrin liegt. Unweit des Marktplatzes, in der Stadt- und Tourist-Info, steht sein Schreibtisch. Ein Büro im Herzen der Stadt, von dem Wagner als neuer Citymanager und Wirtschaftsförderer den besten Überblick hat.

 

Wobei er eigentlich gar nicht so neu ist: Bereits im Dezember des vergangenen Jahres ist der 33-Jährige seine Stelle angetreten und hat damit die Nachfolge von Marion Beck übernommen, die inzwischen Leiterin des Amts für Wirtschaftsförderung und Kultur in Herrenberg ist. Seitdem hat sich Wagner in die Verwaltungsarbeit eingefuchst – und das ist bisher auch sehr gut gelaufen, sagt er. „Alles bestens“, betont Wagner. „Es fühlt sich nicht so an, als wäre ich erst sechs Monate hier. Ich bin schon mittendrin im Geschehen.“

Ein gebürtiger Weil der Städter

Nach dem Masterstudium in den Fächern Geschichte und Politikwissenschaften volontierte Markus Wagner beim Publikumsverlag Klett-Cotta in der Abteilung für Presse und Veranstaltungen und wechselte anschließend als PR-Referent in die Unternehmenskommunikation der Ernst Klett AG. Wie kam da der Sprung ins Citymanagement? Die Stelle in Weil der Stadt ist für Wagner naheliegender, als man angesichts seiner Vita erwarten würde. „Ich bin gebürtiger Weil der Städter“, sagt der 33-Jährige. Hier ist er aufgewachsen, hatte seinen ersten Job während des Studiums im hiesigen Kino. „Das ist eine tiefe Verbindung zur Stadt.“

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Und nicht nur das: Auch für die Arbeit im neuen Job ist die Ortskenntnis hilfreich. Einige kennen Wagner schon, etwa die ehemaligen Kollegen im Kino. „Es hilft schon, wenn man die Umstände in der Stadt kennt. Da hat man eine ganz andere Kommunikationsgrundlage.“ Auch thematisch lockte Wagner die Stelle des Citymanagers und Wirtschaftsförderers: „Das Gebiet ist sehr vielfältig“, schwärmt er, gepaart mit der leitenden Funktion seiner neuen Stelle Überzeugung genug für den Jobwechsel. „Außerdem finde ich es toll, dass ich dazu beitragen kann, die Stadt ein wenig vorwärts zu bringen.“

Weil der Stadt hat viel zu bieten

Dinge verändern und anstoßen muss man in der Keplerstadt allerdings auch immer mit einem wachsamen Auge auf die städtische Kasse – das weiß auch Wagner. „Natürlich können wir hier die finanziellen Möglichkeiten nicht immer so ausschöpfen, wie wir das vielleicht gerne hätten“, sagt er und sieht darin aber auch eine Chance. So müsse man eben nach kreativen Möglichkeiten suchen, Dinge anders zu lösen. Auf der anderen Seite habe Weil der Stadt aber auch einiges zu bieten – etwa Kepler, die Altstadt und die schöne Natur: „Das sind touristische Aspekte, die man auch gut nach außen bewerben kann und auf die wir auch sehr stolz sein können.“ Zudem habe die Stadt eine sehr aktive und breit aufgestellte Vereinslandschaft, engagierte Gewerbetreibende. „Ein gutes Fundament, um etwas gestalten zu können.“

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Mit dem Gewerbeverein haben Wagner und sein Team bereits kooperiert und zu Ostern etwa eine Bastel- und Suchaktion für Kinder gestartet. „Zusammen mit den Unternehmen versuchen wir immer wieder, mit kleinen Aktionen über Social-Media die Stadt zu beleben“, sagt der Citymanager. „Mittel- bis langfristig möchten wir auch die Stadtteile für Veranstaltungen in den Blick nehmen.“

Marktplatz mit Leben füllen

Ein besonderer Fokus ist für Wagner aktuell auch der Marktplatz. „Wir sind gerade dabei, wieder mehr Leben in die Innenstadt zu holen“, erklärt er. Auf dem Marktplatz zumindest wird es tatsächlich bald lebendig: Etwa beim „Dîner en blanc“ am 21. Mai. Wagner und sein Team koordinieren außerdem zusammen mit dem Hauptamt das Stadtfest und planen den vierwöchigen Weiler Strandsommer. Und auch abseits der Veranstaltungen soll sich etwas tun: „Wir bemühen uns gerade auch darum, Gastronomie mit Außenbestuhlung an den Marktplatz zu bringen.“