Bereits im Dezember 2021 ist das Traditionsfest wegen Corona abgesagt worden. Das Organisationsteam der Stadt war dennoch produktiv – und präsentiert eine neue Homepage.

Leonberg - Jonas Pirzer ist seit April 2020 der Leiter des Leonberger Kultur- und Sportamtes. In dieser Funktion hätte er – wenn die Coronapandemie nicht gewesen wäre – an diesem Wochenende und mit dem Umzugs-Höhepunkt am 8. Februar den traditionellen Pferdemarkt bereits das zweite Mal mitorganisieren und miterleben dürfen. Doch im vergangenen Dezember wurde das größte Fest, das die Stadt bereits so viele Jahre prägt, nach 2021 erneut abgesagt. „Dann feiern wir die 330. Auflage eben im Jahr 2023 ganz groß“, sagt Jonas Pirzer, der vor seinem Amtsantritt in Leonberg als Privatperson bei dem Traditionsfest vorbeigeschaut hatte. So konnte er sich wenigstens schon mal ein Bild von diesem Spektakel machen.

 

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Seine Devise lautet nun: nach vorne schauen. Und so ist das gesamte Veranstaltungsteam um die Pferdemarkt-Projektleiterin Katharina Mikait trotz des erneuten Ausfalls produktiv gewesen. „Unabhängig von Corona haben wir eine Marketing-Offensive gestartet. Die war längst überfällig“, sagt Jonas Pirzer. Ein Produkt, das dabei herauskam, ist eine neue Homepage für den Pferdemarkt. „Die haben wir bei einer Agentur in Auftrag gegeben, weil wir die starke Eigenmarke des Pferdemarktes mehr hervorheben möchten“, sagt Jonas Pirzer.

Im Haushaltsbudget waren für den Pferdemarkt 2021 insgesamt 20 000 Euro eingestellt. Davon wurden je 10 000 Euro in die Internetseite und in eine neue grafische Gestaltung investiert. Bis zuletzt arbeitete das Amt für Kultur und Sport an der technischen Umsetzung. Freigeschaltet wird die Homepage also pünktlich an diesem Freitag – dann wäre der Pferdemarkt traditionell mit der Auftaktveranstaltung „Seminar für therapeutisches Reiten“ eröffnet worden.

Informationen sind kurz und knackig

Auf der neuen Homepage ist der Countdown bereits auf den Leonberger Pferdemarkt im kommenden Jahr gerichtet. Die Besucher der Seite bekommen kurz und knackig Informationen zur Historie der Traditionsveranstaltung und sehen auf einer Übersichtskarte die einzelnen Stationen, wo etwas stattfindet. Teilnehmer des Pferdemarktes – beispielsweise am Umzug - können sich bequem online anmelden. „Wir werden aber Postsendungen nach wie vor nicht ignorieren“, sagt Jonas Pirzer.

Auch das markante Logo des Pferdemarktes – der alte Kutscher mit Pferd und Leonberger Hund – hat einen neuen Anstrich erhalten. „Es ist wieder nostalgischer geworden, ist aber dennoch zeitgemäß. Damit wollen wir die Tradition ehren und bewahren, aber gleichzeitig offen für Modernes sein“, sagt der Leiter des Sport- und Kulturamtes.

Workshop führt zu wichtigen Erkenntnissen

In einem Workshop mit zahlreichen Pferdemarkt-Akteuren – unter anderem aus Stadtverwaltung, Vereinen, Schulen und Politik – diskutierten die Beteiligten, wie der Pferdemarkt künftig verbessert werden kann. Zentrale Erkenntnisse waren etwa die Notwendigkeit eines zeitgemäßeren Marketings und einer wirkungsvolleren Kommunikation, der Wunsch nach einem offiziellen Auftakt sowie eine stärkere Einbeziehung der Partnerstädte und auch der Schulen.

Gleichzeitig soll die Tradition bewahrt und auch sichtbar gemacht werden. Klar war auch, dass der Februar-Termin im Interesse der historischen Kontinuität des Festes beibehalten werden soll. „Diese Erkenntnisse sind in die Planung für den Pferdemarkt 2022 eingeflossen und wären auch zum Teil schon umgesetzt worden. Die Stadtverwaltung wird sie selbstverständlich bei der Planung für den Pferdemarkt 2023 einbeziehen“, sagt Sebastian Küster, der Pressesprecher der Stadt Leonberg.

Ideen der Bürgerinnen und Bürger waren gefragt

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Stadt einen Ideenwettbewerb einfallen lassen. Hier waren Bürgerinnen und Bürger gefragt, eigene Ideen und Anregungen einfließen zu lassen und diese einzusenden. Was läuft gut beim Pferdemarkt? Was nicht? Was könnte man besser oder anders machen? Wie kann man Tradition mit Innovation in Einklang bringen?

Viele der Impulse aus der Bürgerumfrage gingen in ähnliche Richtungen, wie der Workshop mit den Pferdemarkt-Akteuren. Schwerpunkte waren hier unter anderem der Wunsch nach mehr Altstadtbelebung, die Erweiterung des bestehenden Veranstaltungsangebots, vermehrte Angebote für Kinder sowie der Verkauf von Merchandise-Artikeln. „Einige Wünsche wurden in Teilen in der Vergangenheit erfüllt, wie etwa Ponyreiten und das Spezial-Pferdemarkt-Gebäck. Die Stadtverwaltung sieht hier aber noch Potenzial und greift die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger gerne auf“, sagt Sebastian Küster. Auch diese Ideen sollen in die Planung des Pferdemarktes im kommenden Jahr einfließen.

Die Internetseite des Pferdemarktes ist unter www.leonberger-pferdemarkt.de zu erreichen.