Das beauftragte Planungsbüro stellt im Weissacher Gremium einen vorläufigen Plan für die Bebauung des Wöhr-Geländes vor.

Anfang des Jahres wurde es verkündet: Die Wöhr Tours GmbH will den Betrieb mit dem Jahr 2027 einstellen. Seit 1925 ist die Firma in der Weissacher Grabenstraße zuhause. Mit dem Ende der Firma wird auch die Fläche dieses Betriebshofs frei – das rund 1,5 Hektar große Gelände soll dann auf Wunsch der aktuellen Inhaber für Wohnraum genutzt werden. Erworben hat das Areal die BB Wohnbau Böblingen, die „das Quartier als Vorhabenträger zusammen mit der Gemeinde entwickeln möchte“, so Bürgermeister Daniel Töpfer.

 

Der Gemeinde kommt das gelegen: Erst im September war die Entwicklung des Neubaugebiets „Am Graben“ per Bürgerentscheid abgelehnt worden. Verfügbares Bauland gibt es in der Gemeinde sonst kaum. Mit dem als „Östlich der Grabenstraße“ betitelten Wöhr-Gelände kann sich die Gemeinde an die Innenentwicklung machen, ohne dabei mehr Flächen zu versiegeln. Weil es sich bei dem Verfahren um einen sogenannten „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ handelt, hätten Kommunen und Gemeinderat deutlich mehr Einfluss auf die Planung, hieß es bereits in der der Februar-Sitzung. Den ersten Schritt in diesem Prozess, den Aufstellungsbeschluss, hatte der Weissacher Gemeinderat bereits im Februar genehmigt und das Büro mquadrat mit der Planung beauftragt. Das Büro hat inzwischen einen vorläufigen Entwurf erstellt – Geschäftsführer Manfred Mezger hat dieses Konzept in der jüngsten Sitzung des Gremiums vorgestellt.

Gemischte Wohnformen sollen auf das Gelände

Insgesamt 16 Gebäude sieht der Plan vor, diese sollen, je nach Form, in mehrere Quartiere unterteilt werden. Auf der westlichen Seite, in Richtung Grabenstraße, sind acht Mehrfamilienhäuser mit mehreren Wohnungen inklusive unterirdischer Garage mit 115 Stellplätzen geplant.

Für den östlichen Teil des Gebiets sieht der vorläufige Plan zwei Doppelhäuser, drei Reihenhäuser mit jeweils drei Einheiten sowie zwei Einfamilienhäuser vor. Auf allen Gebäuden sind Photovoltaikanlagen geplant. Erschlossen werden soll das Gebiet mit einer neuen Straße, die von der Grabenstraße abzweigt und im Osten in einem Wendehammer endet. An der Ecke von Graben- und Landesstraße soll ein Kreisel entstehen.

Öffentlichkeit soll frühzeitig beteiligt werden

In Stein gemeißelt sind diese Pläne allerdings noch nicht – im Verfahren befindet sich das Projekt bisher noch relativ am Anfang. „Das ist noch nicht die endgültig ausgearbeitete Planung“, betonte Mezger in der Sitzung. Mit dem vorläufigen Plan wolle man die Öffentlichkeit aber so früh wie möglich beteiligen, obwohl das laut Baurecht zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht nötig wäre. Trotzdem: „Wir wollen die Anwohner anhören“, so der Geschäftsführer. „Man würde die Probleme sonst nur verschieben.“ Angedacht ist die Beteiligung für die Zeit während der Sommerpause.

Und dann? Nach der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden wird ein förmlicher Planungsentwurf ausgearbeitet und dieser nach Beschluss im Gemeinderat abermals für Öffentlichkeit und Behörden ausgelegt. Danach geht der Plan erneut in den Gemeinderat, bevor der endgültige Plan für das Neubaugebiet „Östlich der Grabenstraße“ rechtskräftig wird. Das kann noch dauern – mindestens eins, eher zwei Jahre hatte Bürgermeister Daniel Töpfer im Februar prophezeit.

Noch nicht am Ende der Planungen

Freude darüber, dass das Projekt voranschreitet, drückte in der Sitzung auch Steffen Lautenschlager, Ratsmitglied der Freien Wähler, aus. Das Konzept mit „Ecken und Kanten“ habe man in den nichtöffentlichen Sitzungen der vergangenen Monate intensiv diskutiert. „Wir sind sicherlich noch nicht am Ende der Planung“, so Lautenschlager.