Zwischen der Kirchbergstraße und dem Oberen Weg in Flacht schafft die Gemeinde ein Neubaugebiet.

Weissach - Die Nachfrage nach Bauland ist hoch und zwar in allen Gemeinden des Altkreises Leonberg. Weissach hat im Ortsteil Flacht ein neues Gebiet für Wohnhäuser ausgemacht und zwar am Ortsrand zwischen der Kirchbergstraße und dem Oberen Weg. Schon vor einem Jahr hatte der Gemeinderat einen Aufstellungsbeschluss für einen entsprechenden Bebauungsplan gefasst. Dieser wurde jetzt aber auf Vorschlag der Verwaltung aufgehoben. Der Grund sind neue Bestimmungen im Baugesetzbuch, die im Paragrafen 13b nun zulassen, dass für diesen Bebauungsplan auch das neue beschleunigte Verfahren durchgeführt werden kann.

 

Der am Montag vom Gemeinderat einstimmig gebilligte Entwurf des Bebauungsplans, der jetzt einen Monat öffentlich ausgelegt wird, sieht vor, dass entlang der Kirchbergstraße eine verdichtete Bebauung erfolgen kann, auf den Flächen in Richtung Oberer Weg aber Einzel- und Doppelhäuser stehen sollen. Dabei verwarf der Gemeinderat die Option, auf dem nach Norden hin abfallenden Gelände auch Gebäude mit Pultdächern zu errichten. Ein Teil des künftigen Geltungsbereichs des insgesamt 1,6 Hektar Fläche umfasssenden Bebauungsplans Kirchbergstraße ist bereits bebaut. Für neue Häuser gibt es noch auf rund 8000 Quadratmetern Platz.

Viele Einfamilien- und Doppelhäuser

Die Gemeinde will die Fläche, die noch überwiegend Privateigentümern gehört, weitgehend aufkaufen. Der Bebauungsplan sieht für freistehende Einfamilien- und Doppelhäuser Grundstücksgrößen zwischen etwa 320 und 420 Quadratmeter vor. Lediglich an der Kirchbergstraße gibt es Platz für größere Gebäudekomplexe. „Wir wollen ein Maximum an Bauplätzen bekommen“, sagte der Bürgermeister Daniel Töpfer dazu. Die hohe Nachfrage habe dazu geführt, dass Interessenten auch eher kleinere Grundstücke suchen. Im Gemeinderat wurde auch die Frage aufgeworfen, ob auf so kleinen Grundstücken Reihenhäuser nicht besser geeignet seien. Daniel Töpfer sagte, er rate an dieser Stelle davon ab, weil man dann einen neuen städtebaulichen Entwurf machen müsse.

Diskussionen um die Umweltprüfung

Mit der vom Weissacher Gemeinderat beschlossenen Anwendung der neuen Regelungen im Baugesetzbuch kann zum einen auf die Umweltprüfung verzichtet werden, zum anderen kann die Gemeinde zwar Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz umsetzen, doch dies ist nicht mehr zwingend nötig. Dadurch würde die Kommune nicht nur Zeit, sondern auch Geld sparen, so der Planer Manfred Mezger vom beauftragten Büro m/quadrat Kommunale Stadtentwicklung. Nicht alle Gemeinderäte waren damit einverstanden. Adelheid Streckfuß (UL) stellte einen förmlichen Antrag, dass die Gemeinde trotz Anwendung des Paragrafen 13b zwingend die naturschutzrechtlichen Maßnahmen durchführt. Sie erhielt dafür sieben Stimmen, neun Räte aber waren dagegen.

Das künftige Neubaugebiet grenzt im Bereich des Oberen Wegs an ein Landschaftsschutzgebiet und zudem an eine Baumstruktur, die als Biotop geschützt ist. Dieses solle auf jeden Fall erhalten werden, sagte der Planer. Auch auf kleine Tiere dort muss Rücksicht genommen werden. So müssen wahrscheinlich beispielsweise dort vorkommende Blindschleichen umgesiedelt und auch für Vögel, die in Baumhöhlen brüten, künstliche Nisthilfen angebracht werden.