Dschungelbewohner und Graf Dracula begeistern mehrere Tausend Zuschauer beim Naturtheater.

Renningen - Jetzt ist endgültig Schluss. Am Sonntagabend hat Dracula zum letzten Mal im Renninger Wald zugebissen, der Dschungelbuch-Tiger Shir Khan hat schon eine Woche vorher seine Streifen abgegeben und der Bär Balu das Kühlpaket unter dem dicken Pelz zurück ins Eisfach gelegt: Das Renninger Naturtheater hat die Spielsaison beendet. Nach 14 Aufführungen des Familienstücks „Dschungelbuch“ und zwölf Auftritten des transsilvanischen Grafen Dracula und seiner Entourage schließt das Amateurtheater für’s erste die Pforten.

 

„Es war eine sehr gute Saison“, zeigt sich der erste Vorsitzende Dietmar Eger zufrieden, „wir hatten im Familienstück 6563 Besucher, das ist das viertbeste Ergebnis, seit wir spielen. Das Abendstück hatte 3172 Zuschauer, ebenfalls ein eindrucksvolles Ergebnis.“ Graf Dracula und Dschungelkind Mogli haben die Zuschauer aus Ludwigsburg, Böblingen, Calw, Reutlingen oder Pforzheim also bestens unterhalten. „Auch aus Stuttgart kommen immer mehr Besucher“, weiß die zweite Vorsitzende Waltraut Kruse, die auch das Kartenvorbestellsystem betreut: „Die Karten für das Naturtheater können online reserviert werden, bezahlt wird aber erst an der Abendkasse“, so die zweite Vorsitzende.

Nach der Show ist vor der Show

Wie immer im Theaterbetrieb mussten kleine und große Katastrophen gemeistert werden, eine wegen Unwetter ausgefallene Vorstellung ist dabei noch das kleinste gewesen: „Unser Tiger, Dietmar Ilg, hatte einen Motorradunfall“, erzählt Waltraut Kruse. Zwei gebrochene Rippen hat er davongetragen, „aber trotzdem nicht nur am gleichen Tag, sondern die ganze Saison durch weitergespielt.“ Das nötigt den beiden Vorsitzenden Hochachtung ab. Ebenso die Leistungen von Theresa Müller, Céline Pulina und Regisseurin Janne Wagler, die ohne große Vorbereitung für erkrankte Kollegen eingesprungen sind und sich wacker durch die fremden Rollen gespielt haben. Die Akustik, in früheren Jahren manches Mal ein Sorgenkind, haben die Techniker inzwischen voll im Griff, „hier sind wir da, wo wir sein wollen“, freuen sich die Vorsitzenden.

Doch nach der Show ist vor der Show: Nach einer kurzen Theaterpause finden im November die großen Workshops für die beiden Stücke der kommenden Saison statt. Der Vorstand hat in diesem Jahr den Nachwuchs für die Auswahl der Stücke mit ins Boot geholt. „Céline Pulina, Angelo Serdar Basar, Alexandra Schuchert und Samuel Schradi haben mit viel Engagement und großem Ideenreichtum die Auswahl der Stücke mitbestimmt“, erzählt Dietmar Egler.

Hauptdarsteller und viele Statisten

Es wird wieder schaurig-schön werden: Für die Abendvorstellung wird Wilhelm Hauffs „Das kalte Herz“ adaptiert, während das französische Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“ die Grundlage für das Familienstück sein wird. Die Regie für das Familienstück wird, zum fünften Mal in Folge, Janne Wagler übernehmen, für „Das kalte Herz“ konnten die Renninger den namhaften Regisseur Jürgen von Bülow gewinnen.

„Die Aufgabe der Regisseure beginnt damit, die Theaterfassungen der beiden Stücke auf das Ensemble des Naturtheaters zuzuschneiden“, erklärt Waltraut Kruse. Sie lernen bei den Workshops die Schauspieler kennen und sorgen dann dafür, dass von der Hauptrolle bis zur Statisterie jeder, der auf der Bühne mitspielen möchte, eine Rolle bekommt, und sei sie auch noch so klein.

Doch nicht alle Mitglieder des Theaters stehen immer auf der Bühne. Von den rund 130 aktiven Mitgliedern sind pro Saison gut 100 Leute tatkräftig auf und hinter der Bühne zugange, sie sorgen nicht nur für die Unterhaltung, sondern auch für Requisiten, Kostüme und die Technik, sie pudern Nasen und belegen Brötchen und sorgen gemeinsam für tolle Theaterabende.

Kontakt
E-Mail: mitmachen@naturtheater-renningen.de