Das Familienstück um den Lampengeist ist am 26. Juni zum ersten Mal zu sehen. Es wurde extra für die Naturbühne adaptiert und opulent ausgestattet: Das gesamte Ensemble will kleine und große Leute ab fünf Jahren verzaubern. Die Premiere von „Das Gespenst von Canterville“ folgt am 2. Juli.

Der Countdown läuft: In wenigen Tagen stehen im Naturtheater in Renningen zwei Premieren an. Dann werden im alten Steinbruch orientalische Teppiche gesichtet, und englische Gespenster geistern durch den Wald.

 

Den Anfang macht am kommenden Sonntag, 26. Juni, das Familienstück „Aladin“. Zum letzten Mal hat Regisseurin Janne Wagler das Familienstück für das Naturtheater adaptiert, sie will sich nach dieser Spielzeit verstärkt um ihr eigenes Atelier im Künstlerhof Rottenburg kümmern. „Aber man weiß ja nie, was die Zukunft bringt“, sagt die engagierte Regisseurin, die sieben Jahre lang märchenhafte Stücke für die ganze Familie auf die Renninger Freilichtbühne gebracht hat.

Janne Wagler hat dem beliebten Märchen auch für diese Saison wieder einen eigenen Stempel aufgedrückt: „Wir haben viele Sprechrollen ins Stück integriert, denn wir haben so viele gute Schauspieler, die das Stück bereichern und dynamischer machen“, sagt sie. „Das ist das Besondere am Familienstück in diesem Jahr“, betont auch Vorstand Dietmar Eger, „das Ensemble mit 19 Personen wird in mehreren Szenen komplett auf der Bühne wirbeln.“ Eine andere Besonderheit ist die Tochter des Sultans, eine überaus kluge und energische junge Frau, die keinesfalls schmückendes Beiwerk eines dahergelaufenen Prinzen werden will, sondern selbst regieren möchte. Und das mit einem Mann an ihrer Seite, den sie liebt. Ja, es ist eine Liebesgeschichte geworden, aber eine mit viel Witz, Tanz und Esprit. Und ungewöhnlicher Musik: „Bei westlicher Musik werden Emotionen durch Akkorde und Harmonien erzeugt“, vereinfacht der Musiker Bastian Kilper die Ergebnisse seiner Recherchen, „bei orientalischer Musik ist die Melodie wichtiger.“ Dem hat er bei den Kompositionen für „Aladin“ Rechnung getragen, und da auch er schon seit vielen Jahren die Musik für das Familienstück verantwortet, darf man sich durchaus auf sein Geschick verlassen.

Für die Choreografie ist in diesem Jahr die ausgebildete Tanzlehrerin Amelie Kienzle verantwortlich, die sich auch für den Gespensterreigen im Abendstück überraschende Tanzszenen hat einfallen lassen.

Bei diesem wird es nicht märchenhaft, sondern gespenstisch zugehen. Regisseur Jürgen von Bülow hat „Das Gespenst von Canterville“ frei nach dem berühmten Original von Oscar Wilde neu inszeniert. Auch er hat in dieser Saison wieder viele Sprechrollen ins Drehbuch geschrieben, 15 an der Zahl: „Wir haben glücklicherweise viele begabte Darsteller, und die brennen auch für das Theaterspiel und für ihr Naturtheater“, freut sich Regisseur von Bülow, der weiß, dass das nicht an allen Amateurbühnen selbstverständlich ist. Selbst Eis und Schnee halten die Akteure nicht von den Proben ab

Es tummeln sich Gestalten im Renninger Wald

Doch damit sind das Gespenst und seine Helfer ins rechte Licht gerückt. Denn als die neureiche amerikanische Familie Otis in das altehrwürdige Schloss derer von Canterville einzieht, muss das Gespenst entsetzt feststellen, dass diese modernen Menschen gar nicht mehr zu erschrecken sind. Glücklicherweise helfen andere gute Geister dem unglücklichen Gespenst aus der daraus folgenden Sinnkrise heraus. So tummeln sich bald allerlei merkwürdige Gestalten auf der Naturbühne im Renninger Wald.

Der Theatergenuss wird mit Speisen und Getränken unterstützt

In diesem Jahr wird auch der Theatergenuss wieder mit leiblichem Genuss versüßt. Im vergangenen Jahr konnten aufgrund der pandemiebedingten Beschränkungen nur rund 200 Besucher pro Aufführung ins Theater: „Da waren es anstelle von 8000 bis 12 000 Besuchern pro Saison nur 3600.“ Daher hofft die Naturbühne auf volle Ränge.

Vorhang auf im Renninger Naturtheater

Aladin
 Das Familienstück feiert am 26. Juni Premiere und wird sonntags (und einmal werktags) von 15 Uhr an aufgeführt. Am 29. Juli wird das Stück als Abendvorstellung um 20 Uhr aufgeführt. Derniére ist am 21. Juli. Empfohlen ab 5 Jahren.

Das Gespenst von Canterville
 Das Abendstück ist am 2. Juli erstmals zu sehen und wird samstags und freitags ab 20 Uhr gezeigt. Zweimal wird um 18 Uhr gespielt, am 5. Juli beginnt die Vorstellung erst um 21 Uhr. Die Derniére ist am 28. Juli.

Infos
 Termine, Reservierungsmöglichkeiten und Infos unter www.naturtheater-renningen.de. Die reservierten Karten werden an der Abendkasse abgeholt und dort bezahlt. Achtung: es ist nur Barzahlung möglich.