Heimsheim fördert den Bau von Nistkästen. Anträge werden weiter genehmigt, auch wenn der Topf eigentlich leer ist.

Heimsheim - Wenn viele mitmachen, lässt sich auch mit kleinen Dingen Großes bewirken. Dieser Gedanke steht hinter dem Förderprogramm der Stadt Heimsheim, bei dem der private Bau von Nistkästen und Fortpflanzungsquartieren für Vögel, Fledermäuse und Insekten gefördert wird. Der Fördertopf für dieses Jahr, insgesamt 1000 Euro, ist inzwischen schon ausgeschöpft. Die Verwaltung hat jedoch die Freigabe vom Gemeinderat erhalten, Mittel auch über den Endbetrag hinaus zu vergeben. Inzwischen sind es rund 1100 Euro, die die Stadt für die Förderung ausgegeben hat.

 

Ein Quartier für 175 Euro

Vor den Ferien waren es bereits 14 Antragsteller und 17 Aufstellungsstandorte, mittlerweile sind noch weitere Projekte hinzugekommen und noch mehr für den Rest des Jahres angekündigt, berichtet die Heimsheimer Stadtverwaltung. Die meisten Projekte lagen preislich zwischen 40 und 45 Euro. Am teuersten war ein Überwinterungsquartier für Fledermäuse für ganze 175 Euro.

Große Unterschiede wurden bei der Förderhöhe anfangs nicht gemacht. Es gab grundsätzlich eine Förderung bis maximal 30 Euro pro Nisthilfe. Weniger natürlich, wenn der Bau günstiger war. 75 Prozent der Projekte wurden im Innenbereich der Stadt umgesetzt, „das ist gut, denn das war ja unser Ziel“, erklärte der Bürgermeister Jürgen Troll im Gemeinderat.

Das Angebot wird angenommen

Vor den Ferien waren bereits 911 der 1000 Euro ausgegeben. „Daran sieht man: Es wird gut angenommen“, sagte der Bauamtsleiter Andor Varszegi. Allerdings sei die Summe damit auch fast schon verbraucht. Der Vorschlag der Verwaltung lautete daher, die Summe auf 2000 Euro aufzustocken, damit weitere Menschen sich beteiligen. Sie schlug außerdem vor, die Förderhöhen etwas abzustufen und am Rechnungsbetrag zu orientieren, „um es gerechter regeln zu können gegenüber denen, die mehr Geld investieren“.

Der Gemeinderat schloss sich dem an. „Ich fände es schade, wenn man das jetzt beendet“, sagte zum Beispiel Stefan Adelmann (Freie Wählervereinigung). „Wir geben so viel aus, allein jetzt für den Bauhof, wo wir von ganz anderen Beträgen reden.“

Die Idee wurde außerdem an die Stadt herangetragen, ob nicht auch selbst gebaute Projekte gefördert werden könnten. Martin Häcker (Bürger vor Heimsheim) riet davon ab. Denn die Stadt könne dabei vieles nicht nachprüfen, zum Beispiel, ob Material und Verarbeitung den Artenschutzbestimmungen entsprechen.

Wie hoch die Aufstockung letztlich sein wird, darüber entscheidet der Gemeinderat im Herbst. Die Förderung läuft bis dahin trotzdem weiter, auch nach dem Erreichen der 1000-Euro-Marke.