Den Winter verbringen die Tiere übrigens in alten Tunneln und Höhlen auf der Schwäbischen Alb, weiß die Naturschützerin. Die Gemeinde Mönsheim sponsert über das Forum Energie und Umwelt einen Teil der Kosten für die Nistkästen.
Für den eigenen, privaten Garten eignen sich laut Simone Reusch zunächst Kästen für Höhlenbrüter wie etwa Blau- oder Kohlmeisen. Aber auch Starenkästen würden gern bezogen. „Die Vögel sind treu und kommen immer wieder“, so die Erfahrung der Naturschützerin.
Aber man müsse die Starenkästen mindestens drei Meter hoch anbringen, an Bäumen oder an langen Latten. Ein naturnaher Garten mit Wildblumen für die Insekten sei immer von Vorteil, so Reusch. „Es ist ein schwieriger Weg, aber wenn jeder ein bisschen was macht, dann ist der Natur schon viel geholfen.“
Dazu passt, dass die Holzwerkstatt in der JVA Heimsheim die Produktion der kleinen Vogelhütten unter das Motto „Natur- und Artenschutz fängt im Garten an“ gestellt hat. Die Nistkästen kann man nicht nur bei BUND-Aktionen, sondern auch direkt in der JVA erstehen. Die breite Produktpalette der „Ei-Zelle“ findet viele Abnehmer, so Marco Link. Das sind nicht nur die verschiedenen Landschafts- und Naturschutzverbände, sondern auch Kommunen, wie etwa die Stadt Leonberg für ihre Ausgleichsmaßnahmen oder die Stadt Heimsheim, die in ihrem Neubaugebiet Lailberg speziell markierte Nistkästen für ein Vogel-Monitoring geordert hat.
800 bis 1100 Unterkünfte pro Jahr
Eine große Zahl von Nistkästen für Wanderfalken wurden bestellt, die beim Rückbau des Atomkraftwerks Philippsburg in Sichtweite der bisherigen Plätze installiert werden. Mit der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler entwickelten die Heimsheimer ein spezielles Produkt für diese Vögel, das besonders im Frühjahr stark verkauft werde. Am häufigsten seien aber, je nach Saison, Meisenkästen oder Insektenhäuser nachgefragt.
Viele der Ei-Zellen-Produkte, darunter auch Bausätze zum selber bauen, werden auf den Weihnachtsmärkten der Region verkauft, die allerdings im vergangenen Jahr ausgefallen sind. „Aber wir haben glücklicherweise viele Stammkunden, auch bundesweit“, sagt Marco Link. Etwa 800 bis 1100 Unterkünfte für Vögel, Fledermäuse oder Insekten produzieren Häftlinge und JVA-Angestellte pro Jahr. „Dabei legen wir im Sinne der Nachhaltigkeit Wert darauf, dass wir von einem Meter Holz so wenig wie möglich wegwerfen müssen“, betont Marco Link.
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ie Sprecher der Ortsgruppe Heckengäu, Simone Reusch aus Mönsheim und Martin Häcker aus Heimsheim, sind unter www.heckengäu.bund.net/ zu erreichen. Unter https://www.vaw.de/de/produkte/garten gibt es einen Überblick über die Ei-Zelle-Nistkästen sowie einen Flyer mit Kontaktangaben zum Download.