Aber warum fährt die Strohgäubahn nicht bis nach Weissach?

Weissach - Wenn die Vereinsmitglieder der „Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen“ (GES) mit ihrem Feurigen Elias auf der historischen Bahnstrecke von Korntal nach Weissach fahren wollten, mussten sie in jüngster Zeit immer anhalten und die Straße per Hand mit Fähnchen absperren. Denn nicht nur der Bahnübergang, auch Schienen und Weichen auf der Strecke zwischen Heimerdingen und Weissach sind marode. Das ändert sich derzeit. Bagger und Bauarbeiter sind auf den Schienen am Weissacher Bahnhof tätig. Für insgesamt 300 000 Euro bringen sie die Strecke auf Vordermann – aber nur für den Museumsverkehr.

 

Wenn man schon so viel Geld in die Hand nimmt, warum wird nicht die Strohgäubahn verlängert und fährt auch Weissach an? Daniel Töpfer, der Bürgermeister von Weissach, erklärt auf Nachfrage unserer Zeitung: „Es gab dazu eine Machbarkeitsstudie.“ Die Studie habe ergeben, dass der Ausbau der Strecke für den regulären Bahnverkehr mehr als zwei Millionen Euro kostet. „Und dafür waren die prognostizierten Fahrgastzahlen zu gering“, sagt Töpfer. Die Anbindung von Weissach an das Bahnnetz sei zwar wünschenswert, erklärt der Rathauschef. „Aber ich bin Realist genug, um zu wissen, dass es dafür nicht reicht.“

Ab und zu fahren Museumsbahnen nach Weissach

Bis vor dreieinhalb Jahren hat die Strohgäubahn noch morgens und abends Weissach angefahren, weil sie dort ihre Wartungshalle hatte. Im April 2015 hat der Zweckverband Strohgäubahn eine neue Halle in Korntal eröffnet. Seit September 2015 fahren nach Weissach nun nur noch ab und zu die Museumsbahnen.

Der Strecke drohte daraufhin die Stilllegung. Zwar war die Gemeinde Weissach schon seit 2012 im Besitz der Schienen auf ihrer Gemarkung. Der 1,8 Kilometer lange Abschnitt zwischen dem Heimerdinger Bahnhof und der Grenze zu Weissach gehörte aber nach wie vor der Strohgäubahn – und die hatte natürlich kein Interesse, dieses für sie unnütze Stück zu unterhalten und zu pflegen.