Bis nach Stuttgart war dieses Problem vorgedrungen. Im November 2017 hatte dazu ein Spitzengespräch mit einem Ministeriumsvertreter, dem Böblinger Landrat Roland Bernhard, Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU) und einem Vertreter der Strohgäubahn stattgefunden. „Das Verkehrsministerium hat ein Interesse an der dauerhaften Sicherung von Schieneninfrastruktur“, erklärt eine Ministeriumssprecherin zur Frage, warum man sich in diesem Thema eingeschaltet habe. Sie verweist auf die Nebenbahnen, die einmal für verzichtbar gehalten, still gelegt und jetzt aber wieder sehr erfolgreich reaktiviert wurden, zum Beispiel die Schönbuch- oder Ammertalbahn.

 

Der Kompromiss schließlich war: Der Kreis Böblingen kauft die im Kreis Ludwigsburg liegenden 1,8 Kilometer Schiene. Dafür teilen sich der Kreis und Weissach die nun anlaufenden Sanierungskosten, um die Strecke für den Museumsbetrieb bis nach Weissach zu erhalten. Denn mehr Ambitionen haben – Stand jetzt – auch die anderen Beteiligten nicht, wie sie auf Nachfrage mitteilen. „Vorerst strebt der Landkreis Böblingen keine Verlängerung der Strohgäubahn bis Weissach an“, sagt ein Landrats-Sprecher. Die Sprecherin des Verkehrsministers Winfried Hermann (Grüne) lässt Ähnliches ausrichten: „Zunächst geht es um die Sicherung der Schieneninfrastruktur.“ Künftig könnten dann Personen oder auch Güter bis nach Weissach transportiert werden. „Forderungen stellt das Land hier nicht“, sagt sie.

Auch das Landratsamt Ludwigsburg, der wichtigste Partner der Strohgäubahn, verweist auf die Studie zur Wirtschaftlichkeit. Unter den momentanen Rahmenbedingungen sei der Betrieb bis Weissach unrentabel, sagt der dortige Pressesprecher Andreas Fritz. „Deshalb wurde Weissach bei der Gründung des Zweckverbandes Strohgäubahn im Jahr 2010 auch nicht Mitglied.“

Die Gespräche gehen weiter

Diese Frage wird nun erneut auf den Tisch kommen. Dieser Zweckverband betreibt die Strohgäubahn zwischen Korntal und Heimerdingen. Der Weissacher Bürgermeister strebt indes an, dass sich der Zweckverband auch um den Abschnitt bis nach Weissach kümmert, jedenfalls was den Erhalt der Strecke anbelangt. „Wir sind da auf einen fachkundigen Partner angewiesen“, erklärt Töpfer.

Weissach und der Kreis Böblingen könnten dann Mitglied im Zweckverband werden. Andreas Fritz aus Ludwigsburg verweist allerdings auf die Verbandsstatuten. Dort steht, dass Weissach und Böblingen Mitglied werden können, wenn „Schienenverkehr“ bis nach Weissach betrieben wird. „Wir als Zweckverbandsverwaltung gehen davon aus, dass damit die Aufnahme eines Regelbetriebs gemeint ist“, sagt Fritz. Wie und wann Weissach und Böblingen Mitglied werden, wird jetzt verhandelt.

Bis nach Stuttgart war dieses Problem vorgedrungen. Im November 2017 hatte dazu ein Spitzengespräch mit einem Ministeriumsvertreter, dem Böblinger Landrat Roland Bernhard, Bürgermeister Daniel Töpfer (CDU) und einem Vertreter der Strohgäubahn stattgefunden. „Das Verkehrsministerium hat ein Interesse an der dauerhaften Sicherung von Schieneninfrastruktur“, erklärt eine Ministeriumssprecherin zur Frage, warum man sich in diesem Thema eingeschaltet habe. Sie verweist auf die Nebenbahnen, die einmal für verzichtbar gehalten, still gelegt und jetzt aber wieder sehr erfolgreich reaktiviert wurden, zum Beispiel die Schönbuch- oder Ammertalbahn.

Der Kompromiss schließlich war: Der Kreis Böblingen kauft die im Kreis Ludwigsburg liegenden 1,8 Kilometer Schiene. Dafür teilen sich der Kreis und Weissach die nun anlaufenden Sanierungskosten, um die Strecke für den Museumsbetrieb bis nach Weissach zu erhalten. Denn mehr Ambitionen haben – Stand jetzt – auch die anderen Beteiligten nicht, wie sie auf Nachfrage mitteilen. „Vorerst strebt der Landkreis Böblingen keine Verlängerung der Strohgäubahn bis Weissach an“, sagt ein Landrats-Sprecher. Die Sprecherin des Verkehrsministers Winfried Hermann (Grüne) lässt Ähnliches ausrichten: „Zunächst geht es um die Sicherung der Schieneninfrastruktur.“ Künftig könnten dann Personen oder auch Güter bis nach Weissach transportiert werden. „Forderungen stellt das Land hier nicht“, sagt sie.

Auch das Landratsamt Ludwigsburg, der wichtigste Partner der Strohgäubahn, verweist auf die Studie zur Wirtschaftlichkeit. Unter den momentanen Rahmenbedingungen sei der Betrieb bis Weissach unrentabel, sagt der dortige Pressesprecher Andreas Fritz. „Deshalb wurde Weissach bei der Gründung des Zweckverbandes Strohgäubahn im Jahr 2010 auch nicht Mitglied.“

Die Gespräche gehen weiter

Diese Frage wird nun erneut auf den Tisch kommen. Dieser Zweckverband betreibt die Strohgäubahn zwischen Korntal und Heimerdingen. Der Weissacher Bürgermeister strebt indes an, dass sich der Zweckverband auch um den Abschnitt bis nach Weissach kümmert, jedenfalls was den Erhalt der Strecke anbelangt. „Wir sind da auf einen fachkundigen Partner angewiesen“, erklärt Töpfer.

Weissach und der Kreis Böblingen könnten dann Mitglied im Zweckverband werden. Andreas Fritz aus Ludwigsburg verweist allerdings auf die Verbandsstatuten. Dort steht, dass Weissach und Böblingen Mitglied werden können, wenn „Schienenverkehr“ bis nach Weissach betrieben wird. „Wir als Zweckverbandsverwaltung gehen davon aus, dass damit die Aufnahme eines Regelbetriebs gemeint ist“, sagt Fritz. Wie und wann Weissach und Böblingen Mitglied werden, wird jetzt verhandelt.

Eine Bahn mit einer langen Geschichte

Nebenbahn
Bei der Strohgäubahn handelt es sich heute um eine eingleisige private Nebenbahn im Strohgäu mit einer Länge von 22,3 Kilometern, die Korntal-Münchingen über Hemmingen, Schwieberdingen und Ditzingen mit Weissach verbindet.

Planung Die Ausarbeitungen von 1898 sahen eigentlich eine Schmalspurbahn von Zuffenhausen nach Pforzheim über Münchingen, Weissach, Eberdingen, Nußdorf, Iptingen, Mönsheim, Wurmberg und Wiernsheim mit einer Gesamtlänge von über 50 Kilometer vor. Auf der Strecke sollten Menschen und Güter befördert und somit die Perspektive der stark landwirtschaftlich geprägten Dörfer verbessert werden.

Eröffnung Nachdem nicht alle Gemeinden entlang der geplanten Strecke die für den Anschluss notwendige Beteiligung von 3000 Reichsmark je Kilometer aufbrachten, wurde die ursprüngliche Planung nicht umgesetzt und 1905 mit dem Bau der Strecke bis Weissach begonnen. Die von den Württembergischen Nebenbahnen (WN) betriebene Strecke wurde am 13. August 1906 eröffnet.

Zweckverband Seit Bestehen wurde immer wieder versucht, die Strohgäubahn in den Stuttgarter Nahverkehr zu integrieren. 1984 fusionierte die Württembergische Nebenbahn dann mit der Württembergischen Eisenbahngesellschaft (WEG), die den Zug auf der Strohgäubahn bis heute betreibt. Seit März 2010 gibt es den Zweckverband Strohgäubahn, in dem der Landkreis Ludwigsburg, Ditzingen, Korntal-Münchingen, Schwieberdingen und Hemmingen Mitglied sind. Der Zweckverband kümmert sich um die Schieneninfrastruktur und die WEG um den Betrieb der Züge.