New York Times griff Geschichte auf
Drepper und sein Team waren 2020 zur Ippen Mediengruppe gekommen. Das Medienhaus hatte damals das Medium BuzzFeed News Deutschland übernommen. Die US-Mutter hatte sich von dem Deutschlandgeschäft getrennt. Im Sommer 2021 hatte Ippen in einem nächsten Schritt ein netzwerkweites Investigativ-Team („Ippen Investigativ“) mit Drepper an der Spitze gegründet und wollte dem investigativen Journalismus im eigenen Redaktionsnetzwerk einen höheren Stellenwert geben. Zu den bekannten Marken der Mediengruppe gehören zum Beispiel „Frankfurter Rundschau“, „Münchner Merkur“ und die Münchner Boulevardzeitung „tz“. Wie es mit dem Bereich investigativer Journalismus mit dem Weggang des Teams bei der Mediengruppe nun konkret weitergeht, blieb unklar.
Neben den monatelangen Ippen-Recherchen zu Reichelt hatte auch die „New York Times“ zu dem damaligen „Bild“-Chefredakteur und dem Medienkonzern Axel Springer recherchiert. Der Bericht der US-Zeitung erschien Mitte Oktober, kurz darauf dann die Ippen-Recherchen beim „Spiegel“. Der Konzern entband Reichelt in diesem Zeitraum von seinen Aufgaben und bezog sich auch auf Presserecherchen. Hintergrund der Recherchen sind frühere interne Ermittlungen des Medienkonzerns gegen Reichelt, bei denen es um Vorwürfe des Machtmissbrauchs im Zusammenhang mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen ging.