Lesen Sie aus unserem Angebot: Schützengilde Diana steht vor einem Trümmerhaufen
Am 14. Juni 2018 wurde das Vereinsheim trotz des Großaufgebots der Feuerwehr ein Raub der Flammen. Erneut hatte, wie bereits 1999, ein Siebenschläfer einen Kurzschluss in der Stromleitung ausgelöst und dadurch einen Brand verursacht. Das völlig zerstörte Dachgeschoss des Vereinsheims steht wieder. Die Fenster des Erdgeschosses mussten auf Verlangen der Versicherung mit Gittern ausgestattet werden. „Wegen der Siebenschläfer haben wird nun ein Blechdach montiert, durch das sie nicht mehr ins Gebäude gelangen können“, erklärt Willi Wendel.
Unglaublich viel Einsatz
Rund 12 000 Arbeitsstunden hat ein harter Kern der rund 160 Vereinsmitglieder in den vergangenen vier Jahren beim Wiederaufbau geleistet. Sie haben Kabel verlegt, die Elektroanlagen installiert, die Fenster eingebaut, die sanitären Einrichtungen instandgesetzt. „Wir machen eigentlich alles selbst, nur das Nötigste lassen wir von anderen erledigen – wir sparen, wo es nur geht“, ist der Vereinsvorsitzende stolz auf seine zuverlässigen Kameraden und Freunde.
„Wir sind etwa bei der Hälfte, was die Neu- und Umgestaltung betrifft“, rechnet der Vereinsvorsitzende vor. Und billig ist und wird die Sache auch nicht. Die Versicherung hatte den Schaden durch den Brand am 4. Juni 2018 auf 900 000 Euro geschätzt. „Die Million Euro überschreiten wir, weil immer härtere Auflagen in Sachen Brandschutz und energetische Vorgaben erfüllt werden müssen“, sagt Willi Wendel. So müsse eine neue Meldeanlage für rund 30 000 Euro her. Doch ganz allein muss der Verein die finanzielle Belastung nicht stemmen. Die Stadt Rutesheim hat, mit einstimmiger Billigung des Gemeinderates, der Schützengilde gemäß ihren Förderrichtlinien für Vereine einen Zuschuss von einem Drittel der Wiederaufbaukosten gewährt – also 400 000 Euro. „Aber eine Riesensumme fehlt uns noch“, ist Willi Wendel froh über jede Spende.
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Zu tun gibt es bei der Diana noch reichlich. Die neue Luftdruckhalle muss fertiggestellt und zertifiziert werden. Auch die 100-Meter-Bahn wird an die neuen Sicherheitsbestimmungen angepasst. Aktuell finden Arbeiten an den 25-Meter- und den 50-Meter-Bahnen statt. „Auch hier ist wieder besonders viel Eigenleistung gefragt“, sagt der Vorsitzende einer Schützengilde, die den Schießbetrieb seit Jahren praktisch eingestellt hat. „Aber im Oktober geht es wieder los“, ist Willi Wendel zuversichtlich.