Weil Sturmböen vorhergesagt sind, sperrt die Stadt den Bereich neben dem ehemaligen Möbelhaus, das abgerissen wird.

Leonberg - Nach dem Unfall beim Abriss des ehemaligen Möbelhauses Hofmeister in der Römerstraße hat die Stadt Leonberg den betreffenden Abschnitt der Römerstraße komplett gesperrt. Der Grund ist aber nicht, dass es mit dem Abriss weiter geht. „Auf Grundlage der Empfehlung eines Sachverständigen wurde aus Sicherheitsgründen die Entscheidung getroffen, die Straße zu sperren“, erklärte Oberbürgermeister Martin Georg Cohn am späten Mittwochnachmittag mit Blick auf die vorhergesagten Sturmböen. Diese können am Donnerstag laut Wetterdienst bis zu 100 Kilometer pro Stunde erreichen. Außerdem wird mit Schnee und Regen gerechnet. Die Straße ist zwischen Obi-Kreisel und Einmündung zum Kaufland gesperrt. Der Verkehr und auch Linienbusse werden über die Hindenburg-, Brenner- und Poststraße umgeleitet.

 

Finaler Abriss verzögert sich weiter

Am Montag vergangener Woche waren zwei etwa 20 Tonnen schwere Betonplatten ungeplant aus der Fassade gebrochen und auf den angrenzenden Gehweg gestürzt. Dabei hatten sie einen Metallzaun sowie zwei Fahnenmasten umgerissen. Die Masten waren anschließend auf zwei vorbeifahrende Autos gestürzt, wobei eine Person leicht verletzt wurde und eine zweite einen Schock erlitt. Daraufhin war der Abriss gestoppt worden, es liefen aber weitere Aufräumarbeiten.

Der finale Abriss verzögert sich dagegen weiter. „Die Abbrucharbeiten im Unfallbereich an der Römerstraße sind weiterhin ausgesetzt“, erklärt Holger Scharf auf Nachfrage. Er ist der zuständige Pressesprecher für den Leonberger Standort von Bosch. Das Unternehmen hat das Möbelhaus-Gelände gekauft und will sich dort erweitern. Die Wiederaufnahme der Arbeiten erfolge erst nach Genehmigung der erweiterten Schutzzone durch das Ordnungsamt und anschließender Freigabe durch das Bauamt.

Angedacht ist, dass für den Abriss der Fassade an der Römerstraße die Strecke halbseitig gesperrt wird. Im hinteren Bereich der Baustelle ist aber weiterhin ein Autokran dabei, die übrigen Gebäudeteile abzubrechen, auch zum Kaufland-Einkaufsmarkt hin. „Diese Arbeiten laufen mit entsprechender Sensibilisierung der Abbruchfirma weiter“, sagt Bosch-Sprecher Scharf weiter. Allerdings sei am Dienstag und Mittwoch nicht gearbeitet worden.

Hat die Abrissfirma alle Auflagen erfüllt?

Das Ermittlungsverfahren zu dem Abriss-Unfall laufe noch, erklärte Polizeisprecher Peter Widenhorn auf Nachfrage. Dabei geht es auch um die Frage, ob die beauftragte Abrissfirma alle Auflagen der Stadt erfüllt hat. Ob die gemachten Auflagen an sich ausreichend waren, ist nicht Gegenstand der Ermittlungen. Die Stadtverwaltung Leonberg möchte sich mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht dazu äußern.