Alles begann vor ziemlich genau einem Jahr. Damals hatte Theresa Hölter einen Flyer vom Anastasia-Musical auf dem Tisch ihrer Ballettschule entdeckt. Darauf stand, dass Kinderstars gesucht würden und dass sich jeder melden sollte, der Interesse hat. „Ich wollte unbedingt mitmachen und habe einen Flyer mitgenommen“, erzählt das kleine Mädchen. Ihre Mutter sagt daraufhin lächelnd: „Als Theresa uns gesagt hat, dass sie bei dem Musical mitspielen möchte, haben wir eine Mail an das Casting-Team geschickt.“ Und tatsächlich – nur kurze Zeit später wurde Theresa zum Casting eingeladen.

 

Neben Theresa Hölter durften 149 weitere Kinder vorsprechen. „Erst mussten wir singen“, erinnert sie sich. „Daraufhin mussten wir zusätzlich noch zeigen, dass wir schauspielern können.“ Schließlich wurden 34 Kinder ausgewählt und für ein Intensivtraining auf die „Anastasia-School“ geschickt, wo sie fünf Wochen lang in Schauspiel, Gesang, Tanz und Phonetik unterrichtet wurden. Das finale Casting war dann im Juni, als sich die Kinder vor einer zehnköpfigen Jury beweisen mussten. Dann musste Theresa Hölter schweren Herzens warten. „Wir haben erst einmal die Erwartungen gedämpft, weil wir natürlich wussten, wie viele Kinder sich beworben hatten“, erinnert sich Theresas Mutter Jasmin Hölter. Doch schließlich kam der so lange ersehnte Anruf mit der Zusage. „Theresa ist wie ein Flummi durch das ganze Wohnzimmer gesprungen, als sie gehört hat, dass sie mitspielen darf“, erinnert sich die Mama und muss immer noch lachen.

Erst ein Kribbeln im Bauch, dann ein tolles Gefühl

Die Premiere des jungen Mädchens war am 17. November. „Bei der ersten Aufführung hatte ich ein ganz schönes Kribbeln im Bauch. Aber danach war es einfach ein tolles Gefühl“, erzählt sie. „Zum Glück sehe ich nur die ersten sechs Reihen der Zuschauer und kann die anderen kaum erkennen.“ Insgesamt spielt Theresa drei Rollen: die junge Anastasia, den Bruder der Anastasia und einen Jungen in der sogenannten Bahnhofszene. „In eine andere Rolle zu schlüpfen, ist manchmal gar nicht so einfach“, sagt die Jung-Darstellerin. „Denn in einer Szene habe ich nur eine Minute Zeit, um mich von der kleinen Anastasia in den Bruder der Anastasia zu verwandeln. Das ist ganz schön stressig!“

Obwohl sie mit weniger als 1,40 Meter die Kleinste ist, die beim Musical mitspielt, ist Theresa Hölter trotzdem ein vollwertiges Mitglied im Cast und wird von den Erwachsenen als gleichwertig betrachtet. Kein Wunder, denn mit mehr als 20 Vorstellungen ist das Mädchen mittlerweile sehr geübt. Auftritte hat sie mitunter auch unter der Woche. Gegen Nachmittag fährt Theresa dann ins Stage Palladium nach Stuttgart, denn dort findet die Aufführung statt. „Danach wärme ich mich mit Gymnastik und Gesang auf und tanze zu einem Lied“, berichtet sie. Als Nächstes bekommt sie die Haare gemacht und muss ihr Kleid anziehen. „Kurz bevor es losgeht, stelle ich mich dann mit allen anderen Darstellern in einen Kreis und wünsche allen viel Glück“, zählt die junge Schauspielerin auf.