Per Anhalter zum Ziel kommen

Mönsheim - Eine Anregung, die Anfang des Jahres aus der Mitte des Gemeinderats kam, wird in absehbarer Zeit umgesetzt – die Mitfahrerbänke. Hans Kuhnle von der Bürgerliste Mönsheim (BLM) hat prüfen lassen, ob in Mönsheim solche Bänke aufgestellt werden können. Beispiele dafür gibt es schon in etlichen anderen Kommunen, etwa in Gärtringen bei Herrenberg. Die dahinterstehende Idee ist einfach: Wer in Mönsheim beispielsweise von der Iptinger Straße zum relativ weit entfernten Wohngebiet Gödelmann mitgenommen werden möchte, etwa um beim dortigen Discounter oder dem künftigen Drogeriemarkt einzukaufen, setzt sich auf die Mitfahrerbank und zeigt sein Wunschziel mit einem entsprechenden Schild an. Vorbeifahrende Autofahrer können anhalten und den Wartenden mitnehmen.

 

Neun Bänke an verschiedenen Stellen

An neun Stellen sollen in dem lang gestreckten Ort mit seinen weiten Wegen nun solche Bänke aufgestellt werden, hat der Gemeinderat jetzt beschlossen. Auf mögliche Standorte hatte man sich bereits vorher im kleinen Kreis geeinigt. So sollen die Wartepunkte quer durch den Ort gehen, von der Ecke Leonberger und Weissacher Straße über die Iptinger Straße auf Höhe der Dammstraße, an der Pforzheimer Straße und der Abzweigung zur Wimsheimer Straße – jeweils in der Ortsmitte – sowie eine beim Freibad und je zwei weitere im Bereich Appenberg und Gödelmann.

Die Standorte seien auch danach ausgewählt worden, ob man dort anhalten könne, ohne den fließenden Verkehr zu beeinträchtigen, sagte der Mönsheimer Bürgermeister Thomas Fritsch. Ob die jetzt ausgewählten Stellen für die Mitfahrerbänke auf Dauer so bestehen bleiben, sei offen. Er glaube, dass sich die Standorte im Laufe der Zeit verändern werden. Man müsse zunächst sehen, was sinnvoll sei und welche Stellen von der Bevölkerung angenommen würden. Es wurde auch deutlich gemacht, dass sich dieses neue Angebot nicht als Konkurrenz zum bestehenden ÖPNV versteht, sondern vielmehr als Ergänzung. Er könne sich vorstellen, dass die Mitfahrerbänke besonders auffallend gekennzeichnet seien, etwa durch eine rote Farbe, so Fritsch. Außerdem sollen sie mit einer Vorrichtung ausgestattet sein, auf der die Wartenden auf einem Schild ihr Wunschziel angeben können. Finanziell stelle das Projekt für die Gemeinde kein Risiko dar, denn wenn sich herausstelle, dass das Angebot nicht angenommen werde, könnten die Bänke auch anderweitig verwendet werden.

Schon bald soll es losgehen

Schon im Spätsommer oder Herbst soll die Idee konkret umgesetzt werden, so- dass Fußgänger die weiten Wege in dem Ort, etwa zwischen Rathaus und Wohngebiet Gödelmann, bei Bedarf als Beifahrer von freundlichen Autofahrern bewältigen können.

Schon jetzt können sich Mönsheimer Bürger für wöchentliche Einkaufsfahrten beim Sozialen Netzwerk anmelden. Er habe beobachtet, so Gemeinderat Hans Kuhnle, dass diese Fahrten gut laufen und inzwischen einen großen Umfang angenommen haben. Thomas Fritsch sagte, das Angebot sei anfangs eher zögerlich angenommen worden. Inzwischen habe er manchmal den Eindruck, dass diese Fahrten schon einen richtigen Eventcharakter haben. „Es ist gut, wenn es so läuft“, betonte er.