Nach jahrelangen Diskussionen hat sich der Gemeinderat jetzt durchgerungen, die Mönsheimer Ortsmitte familienfreundlich zu gestalten.

Steter Tropfen höhlt den Stein – dieses Sprichwort passt zu einem Thema, das die Mönsheimer Kommunalpolitiker derzeit umtreibt. Mit großem zeitlichen und finanziellen Aufwand hat die Gemeinde den zentralen Platz in ihrer Ortsmitte zwischen altem und neuem Rathaus, der Kelter und der Nikolauskirche mit einem neuen Pflasterbelag ausgestattet.

 

Im Sinne eines kinderfreundlichen Mönsheims hatten einzelne Gemeinderäte schon vor fünf Jahren auch Spielgeräte auf dem Platz gefordert, allerdings seither ohne Erfolg. Jetzt fasste der Gemeinderat nach einem neuerlichen Antrag mit großer Mehrheit den Grundsatzbeschluss, dies nun doch zu tun.

Bürgerinitiative fordert neuen Bodenbelag

Joachim Baumgärtner von der Unabhängigen Bürgerliste Mönsheim (UBLM) war es, der bereits 2017 und 2018 erfolglos einen entsprechenden Vorschlag in die Diskussion um die Neugestaltung des Marktplatzes eingebracht hatte. Doch nachdem der Marktplatz fertig war, trat 2021 eine neue Bürgerinitiative mit der Forderung auf den Plan, den Pflasterbelag zwischen neuem Rathaus und dem alten Turm gegen einen wassergebundenen Belag auszutauschen, um damit die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und Spielflächen zu schaffen.

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Mit aktiv in dieser Bürgerinitiative waren Gemeinderäte der UBLM, die einen entsprechenden Antrag ins Gremium einbrachten. In einem weiteren Schritt forderten sie, einen auf dieser Fläche stehenden großen Steintisch zu versetzen. Ein mögliches Spielgerät sei erst ein nächster Schritt, sagte Joachim Baumgärtner (UBLM) damals. Er versicherte, es sei später Sache des Gemeinderates zu entscheiden, ob und welches Spielgerät installiert werde. Nach längerer Diskussion, in der Gemeinderäte der Freien Wählergemeinschaft (FWG) ihren Kollegen von der UBLM-Fraktion unter anderem „Salamitaktik“ vorwarfen, stimmte das Gremium schließlich dem Ansinnen der Bürgerinitiative zu, zumal diese die Arbeiten auch durch Spenden finanzierte.

Das Tüpfele auf dem i fehlt noch

Nun beantragte die UBLM-Fraktion, diesmal geschlossen, wieder Spielgeräte für den Marktplatz. „Wir haben eine ganz tolle Ortsmitte“, lobte Hans Kuhnle (UBLM), das werde selbst von Auswärtigen bestätigt. Aber das Tüpfele auf dem i fehle einfach noch. „Wir wollen keinen großen Spielplatz wie in Weissach oder Iptingen, sondern nur einzelne kleinere Spielgeräte für Kleinkinder“, so Kuhnle, „das sollten wir uns leisten.“

Er könne sich vorstellen, ein einfaches Spielgerät aufzustellen, sagte der Bürgermeister Thomas Fritsch mit Blick auf das neue Café Mahlwerk, das eine Außenterrasse auf dem Marktplatz hat. Allerdings müsse man die Kosten dafür einplanen, auch sei der Marktplatz ein öffentlicher Raum, wo Autos fahren.

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Stephan Damm (FWG) erinnerte daran, dass solche Anträge früher schon abgelehnt wurden. Mögliche Spielgeräte auf der vom Pflaster befreiten Fläche am Turm lehnte er ab. Er könnte sich „höchstens was Kleines vorstellen“. Der Bürgermeister griff letztlich den Vorschlag der Antragsteller auf, mit der Sozialpädagogin Juliana Schubert, Vertretern von Eltern und Kitas nach geeigneten Geräten zu suchen.