Am Sonntag ist in Mönsheim Bürgermeisterwahl. Der Amtsinhaber Thomas Fritsch ist der einzige Kandidat für den Job als Rathauschef. Der amtierende Bürgermeister empfindet seinen Wahlkampf aber alles andere als langweilig.

Mönsheim - Am Sonntag ist in Mönsheim Bürgermeisterwahl. So spannend wie bald in Weissach wird es aber nicht werden, denn der Amtsinhaber Thomas Fritsch ist der einzige Kandidat für den Job als Rathauschef. Der amtierende Bürgermeister, der bald in seine dritte Amtszeit als Mönsheimer Schultes starten wird, empfindet seinen Wahlkampf aber alles andere als langweilig.

 

„Spannend ist es – und für mich durchaus aufregend“, gestand Fritsch bei einer Informationsveranstaltung in der Alten Kelter, die – wenn auch verhalten – ein kleines bisschen Wahlkampfatmosphäre versprühte.

Das Kribbeln ist da

Für den Amtsinhaber wird die Wahlbeteiligung am Sonntag auch ein Barometer für seine Arbeit der vergangenen 16 Jahre sein. „Auch wenn das Ergebnis der Wahl mutmaßlich unspektakulär wird, so hat das Kribbeln bei mir vor etwa ein bis zwei Wochen eingesetzt“, sagte Thomas Fritsch vor gut 40 Zuhörern, die trotz Fußball-WM in die Kelter gekommen sind.

Darunter sind Gemeinderäte, die evangelische Pfarrersfamilie Haffner und Vereinsvorstände, vor denen Fritsch acht Punkte erläutert, die Mönsheim unter seiner Führung prägen sollen. Die wenigen Fragen aus der Bevölkerung waren eher informativer Natur, wie beispielsweise die Frage ob die Chance besteht, wieder einen Apotheker nach Mönsheim zu holen.

Geradlinig und bodenständig

Thomas Fritsch präsentiert sich am Mittwochabend so, wie man ihn kennt: mit grauem Sakko und hellblau kariertem Hemd ohne Krawatte. Bürgernah, geradlinig und bodenständig – eben ein Bürgermeister zum Anfassen. Mit Handschlag begrüßt Fritsch jeden, der den Weg in die Alte Kelter gefunden hat. Neben ihm liegen dort auf einem Stehtischchen seine Wahlkampfflyer und daneben leere Kärtchen mit der Aufforderung, Themen aufzuschreiben und an eine eigens dafür aufgestellte Pinnwand zu heften.

Kurz vor Veranstaltungsbeginn um 19.30 Uhr ist der Saal voll, die Pinnwand bleibt aber zunächst recht leer. Nur zwei Zettel hängen dort: „Geschaffenes erhalten – Neues schaffen“, steht darauf. Thomas Fritsch hat sie selbst dort angepinnt. Auf die leere Pinnwand ist der Bürgermeister vorbereitet und hat selbst Themen mitgebracht, über die er dann auch gut 45 Minuten lang spricht.

Thema Hochwasserschutz

Der Hochwasserschutz für Mönsheim steht ganz oben auf der Liste. Resultate sollen nächste Woche vorgestellt werden. Das Gewässer in der Ortsmitte selbst könne wegen der beengten Verhältnisse nicht leistungsfähiger, sprich breiter gemacht werden, erklärt Fritsch. Das Konzept werde sich darauf stützen müssen, das Oberflächenwasser zurückzuhalten. Spannend werde noch die Verhandlung mit den Behörden über die Zuschüsse, sagt Fritsch, der hier nicht locker lassen will und Kampfgeist signalisiert.

Weitere Themen: Die Neugestaltung der Ortsmitte, ein soziales Netzwerk in Mönsheim, ein Café im Alten Rathaus, Kinderbetreuung und die Gemeinschaftsschule. Fritsch, der „im seinem früheren Leben“ acht Jahre lang Kämmerer in Mönsheim war, spricht auch über die Finanzen. Solide seien sie, sagt Fritsch, warnt jedoch im gleichem Atemzug: „Aber Mönsheim ist nicht so reich, wie manche meinen.“

Mit einer Rücklage von 6,6 Millionen Euro und einem kleinen Restkredit von 190 000 Euro ist Mönsheim praktisch schuldenfrei. Zum Neubaugebiet Gödelmann II gibt es dann doch Fragen. „Wird sich die Einwohnerzahl so entwickeln, dass sich die Läden bei uns halten können?“, will ein Mönsheimer wissen. Fritsch antwortet ausführlich, macht aber wegen fehlender neuer Wohngebiete wenig Hoffnung auf eine rasante Einwohnerentwicklung.