Neustart nach einem Jahr Corona-Pause: 300 Besucher sind erlaubt, warme Duschen sind erst einmal tabu.

Mönsheim - Was im vergangenen Corona-Sommer trotz intensiver Überlegungen und Vor-Ort-Besuchen von Bürgermeister und Gemeinderat schließlich doch nicht geklappt hat, wird in dieser Saison anders: Das Freibad öffnet am morgigen Donnerstag, Fronleichnam, seine Pforten für Badegäste. Allerdings wird das vorläufig kein Vergnügen für Warmduscher sein, denn die wohltemperierten Wasserspender bleiben aus und die Umkleideräume geschlossen. Die Gäste müssen also ihre nassen Haare später zu Hause föhnen – aus Hygienegründen, wie es heißt.

 

Bei 300 Badegästen ist Schluss

Und an eine weitere Neuheit müssen sich die Besucher gewöhnen: Bei 300 Personen ist coronabedingt Schluss. Mehr dürfen sich bis auf Weiteres nicht gleichzeitig in dem schmucken Bad im Gurrlegrabel unterhalb des Paulinensees aufhalten. Damit diese Beschränkung klappt, hängt über dem Eingang ein Zähler, der jeden, der hinein- oder herausgeht, erfasst. Der aktuelle Stand kann auf der Homepage der Gemeinde Mönsheim sowie direkt am Schwimmbad auf einem Monitor abgelesen werden.

Dann kann es schon einmal passieren, dass die Ampel auf Rot springt und die Eingangstür verschlossen bleibt. Die Idee zu dieser Vorgehensweise hatte das Gemeinderatsmitglied Stephan Damm (Freie Wählergemeinschaft). Zunächst war über ein Online-Buchungssystem diskutiert worden.

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Allerdings wird es diesen Sommer die beliebte Jahreskarte, in der Vergangenheit rund 500 Mal pro Saison verkauft, nicht geben. „Wir wollen die Käufer nicht verärgern, wenn sie wegen der niedrigen Zutrittszahlen nicht wie gewünscht ins Bad gehen können“, sagte der Bürgermeister Thomas Fritsch. Stattdessen bietet die Gemeinde neben einem normalen Einzel-Eintritt ein günstigeres 15er-Ticket an, das auch nächstes Jahr noch gültig ist.

Über eine Personengruppe macht sich der Bürgermeister besonders Gedanken. Das sind die Jugendlichen, die wegen der Testpflicht Probleme haben könnten, ins Bad zu kommen. Denn alle Gäste ab sechs Jahren brauchen einen Impf- oder Genesenen-Nachweis oder einen tagesaktuellen Test. Beim Drogerie-Markt im Ort werden zwar Schnelltests vorgenommen und auch der DLRG-Ortsverein bietet bei der Aktion „Testen im Heckengäu“ freitags von 10 bis 13 Uhr im alten Freibadgebäude Tests an, allerdings nur mit Terminreservierungen, erklärte Thomas Fritsch. Der Bürgermeister kann auch Positives verkünden: Künftig testet das DLRG auch samstags und sonntags jeweils von 10 bis 12 Uhr ohne Terminbuchung.

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Das Freibad, in normalen Zeiten an schönen Tagen ein Besuchermagnet für bis zu 2000 Menschen und auch ein beliebter Ort für den Schwimmunterricht von Schulen der Nachbargemeinden, wartet jetzt frisch herausgeputzt zusammen mit Bademeister Michael Musselmann auf seine Gäste. Vor Ort zeigt Wilfried Pawlitschek vom Vorstand des Schwimmclubs Mönsheim auf das strahlend weiße Freibadgebäude. „Das haben wir frisch gestrichen“, berichtet er.

Der Verein hat etliche Jahre das 1953 von der Gemeinde gebaute Bad in Eigenregie betrieben, bevor es die Kommune 2003 wieder übernahm, für 2,3 Millionen Euro renovierte und in den heutigen Zustand versetzte, erzählt Wilfried Pawlitschek von der wechselvollen Geschichte des Mönsheimer Freibads.