Nur zwei mobile Impfteams kommen aktuell in den Landkreis – auf die Einwohnerzahl gerechnet müssten es eigentlich fünf sein, sagt Landrat Roland Bernhard.

Kreis Böblingen - Das Impfangebot im Landkreis Böblingen ist bislang vergleichsweise gut: Neben dem dauerhaften Angebot im Kreisimpfstützpunkt in der Messe Sindelfingen gibt es zahlreiche dezentrale Impfaktionen. Und es gibt die Mobilen Impfteams des Landes, deren Ausbau Mitte November vom Landeskabinett gebilligt wurde.

 

Seinerzeit hatte das Ministerium argumentiert, mit den Mobilen Impfteams die niedergelassene Ärzteschaft unterstützen zu wollen. Neben dem Aufbau regionaler Impfstützpunkte könne so flexibel vor Ort durch die Teams geimpft werden, hieß es.

Es kommen nur zwei Impfteams

Dieser zugesagte Einsatz von mobilen Impfteams drohe nun aber wegzubrechen, fürchtet das Landratsamt. Die mobilen Impfteams des Landes sind an die Universitäten angedockt, der Kreis Böblingen den 13 Teams am Uniklinikum Tübingen zugeordnet. „Aktuell fahren nur zwei Teams zu uns in den Kreis und impfen in der Alten Post in Leonberg und in der Herrenberger Stadthalle“, erklärt Landrat Roland Bernhard. Gegenüber dem Land forderte er deshalb zunächst den Erhalt der beiden Teams.

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In einem zweiten Schritt fordert der Landrat, weitere mobile Teams für den Landkreis Böblingen aufzubauen. Rechne man die Einwohneranteile der drei Landkreise Böblingen, Reutlingen und Tübingen auf 13 Teams um, so stünden dem Landkreis Böblingen bis zu fünf Teams zu.

Das Sozialministerium hat nun mitgeteilt, dass die zwei Teams aus Tübingen bis Ende des Jahres in den Landkreis Böblingen fahren – wie es ab dem 1. Januar 2022 weitergeht, muss noch weiter geklärt werden. Teilweise sollen dann auch Mobile Teams vom Klinikum Stuttgart aus in den Kreis Böblingen fahren.

Landkreise sollten Impfstoff bestellen

Landrat Bernhard hatte sich zuletzt in einem persönlichen Schreiben an Gesundheitsminister Manne Lucha gewandt. Insbesondere auf den Erhalt der Teams für Leonberg und Herrenberg habe er sich auch mit dem Leonberger Oberbürgermeistern Cohn und dem Herrenberger Oberbürgermeister Sprißler verständigt. Ebenfalls in dem Schreiben hatte der Landrat die Bitte geäußert, auch dafür zu sorgen, dass die Landkreise dann selbst ermächtigt sind, Impfstoff zu bestellen und weiterzugeben.

Effiziente und dezentrale Aktionen sollten auf diese Weise durch die Landkreise unterstützt werden können. Denn oftmals stünden diese wertvollen Angebote aufgrund der aktuellen Bestellobergrenzen für die Ärzteschaft auf der Kippe. „Das bremst das Impftempo aus und das kann nicht in unserem Sinn sein“, so Bernhard.