Jeder entscheidet selbst, wie viel er für das Essen bezahlt. Es gibt immer noch viel zu viele Menschen, die jeden Cent dreimal umdrehen müssen. Aber es gibt auch nicht weniger Menschen, die mit zunehmendem Alter vereinsamen und deshalb bei einem guten Mittagessen gute Gespräche schätzen.
Um den Mittagstisch veranstalten zu können, wurde 2009 ein Verein gegründet, der für die Betreuung, den Betrieb und die Verwaltung zuständig ist. Das Essen wird über die Leonberger Sozialstation vom Guldenhof in Hirschlanden angeliefert. Dazu wird Kaffee mit Waffeln oder gespendeter Kuchen gereicht.
Jeder zahlt, was er kann
„Dieses Jahr mussten wir leider die Preise wieder anpassen“, sagt Jürgen Oettel. Der Preis für die „Normalzahler“ liege jetzt bei 5,80 Euro, der vergünstigte weiterhin bei 1,50 Euro. „Den wollen wir nicht anheben, den haben wir im Zuge von Hartz IV vor Jahren ja von 1,80 auf 1,50 Euro gesenkt.“ Der Guldenhof berechnet 5,60 Euro pro Essen und es kommen noch 30 Euro Lieferkosten dazu. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 1287 Essen ausgegeben, davon 479 zum Preis von 1,50 Euro und 87 Essen kostenlos. „Wir sind hier auf Spenden angewiesen, aber vor allem auf das breite Engagement aller Helfer rund um den Mittagstisch“, sagt Oettel.
Ab 2021 droht dann weiteres Ungemach von der Finanzbehörde über die Umsatzsteuerpflicht. „Wir machen keinen Gewinn und können den Fehlbetrag nur durch Spenden ausgleichen, aber so wie es aussieht, ist das für die Umsatzsteuerpflicht egal. Manchmal ist es nicht einfach, Gutes zu tun“, sagt Jürgen Oettel.