Michael Jung referiert am 11. Februar in Leonberg. Er zeigt seinen Schülern, wie sie die Winterarbeit absolvieren können.

Leonberg - Er gilt als der momentan kompletteste Vielseitigkeitsreiter der Welt. Michael Jung aus Horb-Altheim und sein legendärer brauner Wallach Sam haben in den vergangenen Jahren alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Sie sind mehrfache Olympiasieger im Einzelwettbewerb sowie mit der Mannschaft, Weltmeister und Europameister. Am Montag, 11. Februar, kommt der 36-Jährige zum Leonberger Pferdemarkt in das Reiterzentrum Tilgshäusle. Beim Seminar für Reitlehrer referiert er zum Thema „Winterarbeit für Vielseitigkeitspferde“.

 

Zu Leonberg hat der Ausnahme-Reitsportler, der gemeinsam mit seinen Eltern im nördlichen Schwarzwald die „Reitschule Jung“ leitet, eine ganz besondere Bindung. Das erste Mal ist Michael Jung im Jahr 1997 als Mitglied des Landeskaders beim Pferdemarkt-Seminar mitgeritten. Schon damals war das außerordentliche Talent des jungen Reiters nicht zu übersehen.

Ein kometenhafter Aufstieg

Mehrere Jahre später, im Februar 2011, kam der Vielseitigkeitsreiter erstmals als Referent ins Tilgshäusle des RFV Leonberg. In der Zwischenzeit mischte er schon längst bei den besten der Welt mit. Alles hatte mit Sam begonnen, dem einst keiner diesen erfolgreichen Weg zugetraut hätte. Michael Jung erlebte mit dem Wallach, der im vergangenen Jahr in den verdienten Ruhestand verabschiedet wurde, einen richtigen Glücksfall.

Der kometenhafte Aufstieg des ausgebildeten Bereiters und Pferdewirtschaftsmeisters begann 2009 mit dem Sieg in Luhmühlen, einem Vier-Sterne-Klassiker. Es folgte der Gewinn der Bronzemedaille bei den Europameisterschaften in Fontainebleau. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London holte er zweimal Gold. Vier Jahre später in Rio de Janeiro heimste er eine Goldmedaille sowie Silber mit der deutschen Equipe ein. Zudem ist Michael Jung erster deutscher Grand-Slam Sieger aller Zeiten: Nach drei Siegen in Folge in Burghley (2015 mit Sam), im US-amerikanischen Lexington (2016 mit Rocana) sowie in Badminton (2016 erneut mit Sam) schaffte er dieses Kunststück, was zuvor nur der Britin Philippa Funnell gelungen war.