Der junge Levi Vinçon setzt sich aus eigenem Antrieb für die Organisation Mercy Ships ein.

Renningen - Levi Vinçon aus Malmsheim ist erst sieben Jahre alt. Trotzdem sammelt er bereits Spendengeld für die Hilfsorganisation Mercy Ships, die in Afrika kranke Menschen kostenlos medizinisch versorgt und operiert.

 

Wenn Levi von Mercy Ships erzählt, ist er ganz aufgeregt. In einem Prospekt zeigt er, wie die Organisation Menschen in Afrika hilft. Da ist zum Beispiel Abel, dessen Beine durch die Nebenwirkungen einer Spritze fehlentwickelt wurden. Dank einer Operation der Mercy-Ships-Ärzte steht er wieder auf zwei geraden Beinen. Oft sind es nur banale Dinge, die den Menschen helfen können. „Manchmal reichen Augentropfen, um zu verhindern, dass jemand, der grauen Star hat, blind wird“, erklärt Levi Vinçon.

Die Idee, Spenden für die Hilfsorganisation zu sammeln, hatte Levi im Herbst vergangenen Jahres. Sein Freund Joschua stürzte damals mit dem City-Roller und kam ins Krankenhaus. Es war nicht sicher, ob Joschua operiert werden muss. Levi, der von alldem sehr mitgenommen war, machte sich Sorgen um die Bezahlung von Joschuas Operation. Seine Mutter Andrea klärte ihn darüber auf, dass es in Deutschland Versicherungen gibt, die solche Operationen bezahlen. Was in Deutschland selbstverständlich ist, haben in Afrika nur die Wenigsten. So hatte Levi die Idee, Geld für Mercy Ships zu sammeln, damit auch armen Menschen in Afrika im Krankheitsfall geholfen werden kann.

Wer zu Besuch kommt, erfährt von Mercy Ships

Seinen Freund Joschua, der letztendlich nicht operiert werden musste und der wieder wohlauf ist, sowie dessen Bruder Ben-Lucas, hat sich Levi für seine Aktion mit ins Boot geholt. Auf Geburtstagsfeiern, auf Treffen im Familien-und Bekanntenkreis und in Gruppen der evangelischen Kirchengemeinde informieren die drei Jungs über Mercy Ships. Auch in ihrer Schule haben sie ihren Mitschülern etwas über die Hilfsorganisation erzählt. Dabei konnten sie ganz unterschiedliche Mädchen und Jungen erreichen, schließlich besucht Levi die zweite Klasse, der neunjährige Joschua die dritte, und Ben-Lucas (10) die fünfte.

Allerdings erzählen und sammeln die drei nicht nur zu besonderen Veranstaltungen oder in der Schule. Das geschieht auch im Alltag, wenn sie jemand Neues treffen: „Jeder, der zu uns nach Hause kommt, erfährt von Mercy Ships“, erzählt Levis Mutter Andrea Vinçon. Außerdem sammelt Levi selbst kontinuierlich Geld für seine selbst gebastelte Spendendose. Für das Mithelfen im Haushalt oder das Lernen für die Schule beispielsweise bekommt er von seinen Eltern eine kleine Belohnung, die er dann in seine Spendendose steckt. So hat Levi nun schon über 600 Euro gesammelt. Zukünftig will er noch viel mehr sammeln. „Fünf Millionen Euro“ sind sein ehrgeiziges Ziel.

Hilfe für Westafrika

Die Organisation Mercy Ships existiert seit 1978. Sie leistet medizinische Hilfe und Entwicklungsarbeit in den ärmsten Ländern der Welt. Der Schwerpunkt liegt heute vor allem auf den Ländern entlang der Küste Westafrikas. Insgesamt hat Mercy Ships schon mehr als 550 Häfen in 70 Ländern besucht und dabei mehr als 80 000 Operationen durchgeführt.

Mit der Africa Mercy verfügt die Organisation über das weltweit größte Hospitalschiff mit einer ständigen Besatzung von über 400 ehrenamtlichen Helfern aus rund 40 Nationen. Früher betrieb die Organisation unterschiedliche Schiffe, jetzt nur noch die Africa Mercy. Zuletzt befand sich das Schiff in Benin (zwischen Togo und Nigeria), aktuell, noch bis Juni 2018, ist es in Kamerun.

Weitere Informationen gibt es unter www.mercyships.de sowie per E-Mail an mail@mercyships.de.