Der Baden-Badener Sänger gastiert kurz vor Weihnachten in der Martinuskirche in Malmsheim.

Renningen - Marc Marshall ist in Renningen kein Unbekannter. Der Sänger war schon einige Male an der Krippe in der Martinuskirche in Malmsheim zu hören. Auch in diesem Jahr gibt er wieder ein Gastspiel: am 20. Dezember um 19.30 Uhr. Und weil diese Veranstaltung ruckzuck ausverkauft war, können die Besucher den Künstler noch bei einem zweiten Konzert am selben Tag um 16.30 Uhr hören. Wir sprachen mit dem 56-Jährigen darüber, was er mit den Auftritten an der Krippe verbindet.

 

Herr Marshall, wie sind Sie ursprünglich zur Krippe gekommen?

Ich habe eine persönliche, enge Beziehung zu Pfarrer Pitzal, der ein enger Freund unserer Familie ist. Deswegen komme ich immer gern zur Krippe. Das ist einfach ein Geschenk, dass es ihn gibt und dass es die   Krippe gibt. Da versäumt man etwas, wenn man diese Chance nicht wahrnehmen würde. Er hält auch vor den Konzerten stets eine sehr fröhliche Rede.

Das hört sich an, als wenn Ihr Auftritt an der Krippe bei Ihnen zu Weihnachten schon dazugehört.

Absolut. Mein Vater tritt da ja schon seit Jahrzehnten auf. Ich kam dann irgendwann hinterher. Es gehört einfach dazu.

Und die Leute wollen Sie hören, sonst wären die Konzerte nicht so schnell ausverkauft.

Ja, ein größeres Lob vom Publikum gibt’s eigentlich nicht, als dass sie ein zweites Konzert erzwingen. Da kann man nur glücklich sein und sich darauf vorbereiten, dass man das dann alles so zurückgibt bei einem Konzert.

Was ist das Besondere für Sie an der Renninger Krippe?

Die Sensibilität und Kreativität, mit der jedes Jahr ein anderes Thema bearbeitet wird, ist schon einzigartig. Ich kenne das so von keiner anderen Kirche. Im vergangenen Jahr war es für mich besonders berührend, denn ohne dass ich wusste, wie das Thema der Krippe war, habe ich mein Konzert mit dem Lied ‚Nimm dir Zeit‘ begonnen und das Thema der Krippe war die Zeit. Man wird da so eingefangen und auf eine besondere Weise abgeholt, die durch die ganzen Stürme in der Institution Kirche auch guttut und weil sie den Menschen auf eine ganz andere Form Vertrauen schenken. Ich finde es auch toll, wie immer der ganze Erdball abgebildet wird. Gerade für Kinder ist das wunderschön. Da werden Menschen auf eine liebevolle Art mit Themen konfrontiert, die zu unserem Leben dazugehören, die schönen wie die nicht so schönen Dinge. Das wird da auf fantastische Weise abgebildet. Freue mich, vor dem Konzert etwas Zeit zu haben und durchzulaufen und Franz Pitzal erklärt mir alles.

Verraten Sie uns schon einmal, was Sie in diesem Jahr an der Krippe singen werden?

Es wird auf jeden Fall ein deutsches und ein internationales Weihnachtslieder-Medley geben, mit den Liedern, die wir alle kennen. Ich bin zwar ein Weihnachtsfan, aber mir gefällt nicht, dass das Weihnachtsfest doch sehr verkommerzialisiert wird. Mir sind Werte wie Liebe, Frieden und Respekt sehr wichtig, deswegen versuche ich auch, diese Gedanken über das Weihnachtsfest hinaus zu retten und habe deswegen auch Lieder im Programm, die dafür stehen, etwa eines meiner Lieblings-Antikriegslieder, ‚Imagine‘ von John Lennon. Ich lese auch Texte zu diesen Themen, die mir wichtig sind. So wird das Programm nicht nur durch Weihnachts-Kitsch geprägt, sondern vor allem durch die Inhalte, die ich dann musikalisch durch Lieder und Texte transportiere.

Am 3. Advent wird die Krippe eröffnet

Die 40. Renninger Krippe wird am 3. Advent, Sonntag, 15. Dezember, in der Martinuskirche in Malmsheim (Westerfeldstraße 19) feierlich eröffnet und kann bis zum 2. Februar 2020 besichtigt werden. Das Motto in diesem Jahr lautet „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“. Geöffnet ist die Krippe täglich von 9 bis 18 Uhr, während der Gottesdienste und Veranstaltungen ist jedoch keine Besichtigung möglich. Am 20. Dezember ist der Einlass ab 15.30 Uhr nur mit Konzert-Eintrittskarte für das Weihnachtskonzert mit Marc Marshall möglich.

Termine
Regelmäßig findet jeden Sonntag und Feiertag um 10.45 Uhr sowie jeden Samstag um 18 Uhr ein Gottesdienst statt, das Abendlob ist sonntags und feiertags um 17.30 Uhr mit bekannten Rednern. Am Sonntag, 22. Dezember, spricht Rainer Wieland, Mitglied des Europäischen Parlaments, am 25. Dezember ist Tony Marshall beim Abendlob zu Gast, am 26. Dezember der Historiker Gerhard Raff. Darüber hinaus gibt es noch weitere Veranstaltungen. Zum Beispiel spielt am Dienstag, 17. Dezember, um 18 Uhr das Jugendorchester der Bow-Tie-Bigband, am Freitag, 27. Dezember, lädt Ernst Konarek um 18 Uhr zu einem weihnachtlichen Abend ein. Und am Samstag, 28. Dezember, gibt es um 17 Uhr ein Drehorgelkonzert mit zehn Drehorgeln und Gesangsolist.    Das vollständige Krippenprogramm findet sich online unter se-clebora.drs.de unter dem Reiter „St. Bonifatius Renningen“.

Spenden
Der Eintritt für die Krippe ist frei (mit Ausnahme einzelner Veranstaltungen), ebenso die Führungen. Um Spenden wird jedoch gebeten. Das Krippenopfer kommt notleidenden Menschen in aller Welt zugute, dieses Mal geht das Geld unter anderem nach Indien und Sri Lanka. Auch die Einnahmen aus dem Kuchenverkauf in der Kirche fließen in die wohltätigen Zwecke.