Das DRK hat den Maibaum wieder aufgestellt. Die Polizei sucht Zeugen.

Weissach - Schmieröle sind die einzigen Spuren, die die Polizei ermittelt hat. „Damit haben wir auch keine Hinweise auf die Täter“, sagt Polizeisprecher Peter Widenhorn. Wer den Maibaum in Flacht in der Nacht zum Dienstag umgesägt hat, steht also weiterhin nicht fest.

 

„Wir wissen auch nur von einer Anwohnerin, die ein wegfahrendes Auto gesehen hat“, berichtet Jörg Männer, der Vorsitzende des örtlichen Roten Kreuzes (DRK). Sein Verein ist für den Flachter Maibaum verantwortlich. Am 30. April haben seine DRK-Mitstreiter und er den Baum aufgestellt, waren nach der Hocketse mit dem Aufräumen fertig, saßen noch gemütlich zusammen. „Dann haben wir um 4 Uhr eine Motorsäge gehört, und einen dumpfen Schlag“, erinnert sich Männer. „Da war uns klar, was passiert ist.“

Der Maibaum-Klau ist eine alte Tradition, auch in Weissach und Flacht. Jahrzehntelang war es immer der Jahrgang, der 18 wurde, der in den beiden Ortsteilen jeweils einen Baum aufgestellt hat. Klar, dass der Klauversuch dazugehört hat, der nur mit einem ausgeklügelten System der Baumbewachung verhindert wurde. Nach Eskapaden Anfang der 90er Jahre hat die Gemeinde den Jahrgängen die Baumaufstellbefugnis entzogen und die Feuerwehren beauftragt. Seit sich die Abteilung Flacht 2014 aufgelöst hat, erledigt es dort das DRK. „Vor zehn Jahren wurde der letzte Baum umgesägt“, so Männer. „Deshalb hat es uns jetzt total überrascht.“ Sofort waren das DRK vor Ort und räumten ihn von der Kreisstraße weg.

Seit Dienstagnachmittag steht der Baum wieder, das DRK hat ihn wieder aufgerichtet. Erneut eine Stunde Arbeit war das. „In meinen Augen ist das kein wirklicher Maischerz“, sagt Männer. Der Polizeisprecher Widenhorn stimmt zu. „Das kann gefährlich werden, wenn der Baum zum Beispiel auf ein Auto fällt“, sagt er. Zudem sei es eine Straftat. „Zeugen sollten sich bei uns melden.“