Die Magstadter Straße im Süden der Stadt ist derzeit kaum wiederzuerkennen. Dort entsteht unter anderem ein neuer Kreisverkehr, um den Ortseingang optisch aufzuwerten.

Renningen - Durchfahrt gesperrt? Ach egal, man kann’s ja mal probieren. Das mag sich so mancher schon gedacht haben, der von der B 295 oder von der B 464 aus nach Renningen fahren wollte. Doch wer die Hinweisschilder für die Magstadter Straße ignoriert, kommt nicht weit. Die Straße ist seit ein paar Monaten schon voll gesperrt. „Beim Richtfest für den Neubau an der Straße ist uns das schon aufgefallen, wie viele hier ankommen und an der Baustelle dann umdrehen müssen“, erinnert sich der Bürgermeister Wolfgang Faißt und muss schmunzeln. „Das war eine richtige Wendeplatte da vorne.“ Und die Sperrung wird noch eine Weile andauern. Erst Ende des Jahres soll die Straße wieder frei sein.

 

Die Sanierung der Magstadter Straße ist Teil eines umfangreichen Bauprojekts am südlichen Ortseingang, das bereits im Juni 2018 seinen Anfang nahm. Zuerst waren Teile der Hauptstraße und der angrenzenden Nebenstraßen an der Reihe. Danach sollte es eigentlich vor dem Rathaus gleich weitergehen. Doch aus organisatorischen Gründen wurde der Bauabschnitt an der Magstadter Straße vorgezogen. Der Grund: Direkt an der Magstadter Straße lässt die Stadtbau Renningen ein Mehrfamilienhaus bauen, das für bezahlbares Wohnen vorgesehen ist. „Es geht dabei um Synergieeffekte“, erklärt der Stadtbaumeister Hartmut Marx.

Gebäude mit fünf Wohnungen entsteht

Auf 450 Quadratmetern entsteht am Standort des ehemaligen Schlachthauses ein Gebäude mit fünf Wohnungen. Vorher stand die Fläche noch weitgehend leer, „wir wissen aber, dass hier ganz früher auch schon ein Wohnhaus gestanden hat“, berichtet Marx. Der Bau ist mittlerweile schon weit fortgeschritten. Noch im Sommer soll der Innenausbau beginnen, Verzögerungen im Zeitplan seien inzwischen wieder reingeholt worden. „Wenn alles klappt, sind wir bis Ende Februar fertig.“

Zu einem ähnlichen Zeitpunkt soll auch die Magstadter Straße fertig werden, wobei sie bereits spätestens von Dezember an wieder befahrbar sein soll. Danach ist sie für die meisten wahrscheinlich kaum noch wiederzuerkennen: Die zwei großen Bushaltestellen am Fahrbahnrand wurden wegen der geänderten Linienführung nicht mehr benötigt und kommen deshalb weg. Das gilt ebenso für die Linksabbiegerspur von der Magstadter Straße in die Humboldtstraße. Stattdessen verwandelt sich diese Kreuzung in einen gepflasterten Kreisverkehr.

Für den Verkehrsfluss wäre dieser nicht unbedingt nötig gewesen, erklärt der Stadtbaumeister. Denn so viel befahren ist die Humboldtstraße nicht, als dass das Abbiegen nur durch einen aufwendigen Kreisverkehr geregelt werden könnte. „Es geht aber auch um eine optische Aufwertung. Wir möchten hier eine hochwertige Eingangssituation schaffen.“ Denn von Süden kommend, ist diese Kreuzung eine der ersten Stellen, die Einfahrende von der Stadt zu Gesicht bekommen. Ein Kreisverkehr habe außerdem eine Signalwirkung: Hier beginnt das Stadtgebiet.

Außer dem Kreisverkehr werden noch zusätzliche Bäume am Straßenrand gepflanzt und es entstehen Parkbuchten. Hinzu kommen die „klassischen“ Begleitarbeiten: Kanalsanierungen, Leerrohre für Breitbandversorgung und neue Straßenbeleuchtung. Die Baukosten liegen nach jetzigem Stand bei rund 1,5 Millionen Euro.

Einbahnstraßenregelung kommt wieder

Noch im Winter, so lautet der Plan, werden sich die letzten Bauarbeiten in der Hauptstraße direkt anschließen. Auch dort wird sich einiges verändern, nicht nur optisch. Die neue Einbahnstraßenregelung wurde während der Sperrung an der Magstadter Straße zwar aufgehoben, kommt letztlich aber wieder. Wie vom Gemeinderat beschlossen, bekommt das Gelände vor dem Rathaus außerdem einen zusätzlichen Brunnen. Der war in den Diskussionen nicht unumstritten, gewann dennoch eine Mehrheit. Gleich ein ganzer Wasserlauf, ähnlich wie am Ernst-Bauer-Platz, fiel aber durch.