Die Lokale Agenda widmet sich zwei Jahre lang dem Thema Klimaschutz. Umdenken und Handeln ist angesagt.

Leonberg - Wer am Eine-Welt-Laden am Leonberger Marktplatz vorbeischlendert, entdeckt im Schaufenster viel Müll. Zugegeben, schöner Müll. Da ist aus alten Getränkedosen ein kleiner VW-Käfer gezaubert worden. Alte Tetrapacks oder Getränkeverpackungen haben ein zweites Leben als Einkaufstaschen. Der Eine-Welt-Laden ist Teil der Lokalen Agenda Leonberg. Und das Angebot passt hervorragend zum neuen Schwerpunktthema „Klimaschutz in Leonberg“. Anders als bei den vorherigen Jahresmottos wird das Thema auch noch im kommenden Jahr im Fokus stehen. „Es ist ein bisschen ‚Back to the roots’“, sagt Agenda-Sprecherin Maria Zundel.

 

Zurück zu den Wurzeln also, zur „Agenda 21“, einem Nachhaltigkeitsprogramm, das die Vereinten Nationen 1992 auf dem wegweisenden Gipfel von Rio verabschiedet haben. Damals entstand auch das Motto „Global denken – lokal handeln“. In der ganzen Welt gründeten sich Lokale Agendas, auch in Leonberg.

Plattform bieten

Das lokale Handeln soll in den kommenden zwei Jahren ganz besonders in den Mittelpunkt gestellt werden. „Es beteiligen sich alle Agenda-Gruppen. Wir wollen aber auch eine Plattform bieten für alle anderen Vereine und Organisationen, die bereits in diesem Bereich aktiv sind“, erklärt Zundel. Klimaschutz sei zwar ein sehr weites Thema. Man wolle aber gezielt zeigen, was andere bereits tun und wie man selbst etwas tun kann.

Dabei haben die Agenda-Vertreter verschiedene Themenschwerpunkte ausgemacht. Da wäre zum einen, das Mikroklima in Leonberg zu verbessern. Hier gibt es bereits ein Hauptprojekt: die Blühpatenschaften. „Seit 20 Jahren gibt es in Leonberg Gartenpatenschaften. Privatpersonen oder Firmen übernehmen dabei die Verantwortung für eine kleine öffentliche Grünfläche, die sie bewirtschaften oder gestalten, aber eben auch pflegen sollen“, berichtet Maria Zundel. Über 75 solcher Patenschaften gab es einmal, viele würden aber nicht mehr gepflegt. Die sollen nun alle überprüft und gegebenenfalls neu vergeben werden. Dazu werden auch weitere Flächen für Blühpatenschaften gesucht. Weitere Ideen seien ein Gemeinschaftsgarten für Flüchtlinge sowie Urban Gardening, also Selbstversorgergärten in der Stadt oder auf Dächern.

Weitere Themen: Verkehr und Energie

Andere Schwerpunkte sind nachhaltige Mobilität, alternative Energien und Energieeffizienz, Natur- und Artenschutz, Müllvermeidung sowie bewusstes Verbraucherverhalten. Hier sollen zum einen Beispiele aus der Praxis vorgestellt werden, aber eben auch konkrete Handlungsempfehlungen gegeben werden. Die Agenda setzt neben dem Engagement der bekannten Verbände wie Nabu oder BUND und Gruppen wie den Schlammbrüdern des Eltinger Bürgervereins auch auf die Einwohner, die nicht in Vereinen oder Verbänden organisiert sind. Die aber trotzdem auf Nachhaltigkeit setzen und dieses Wissen weitervermitteln wollen. Das können Vorträge, Führungen oder Mitmachaktionen sein. „Es ist alles möglich, was zum Thema passt“, sagt Agenda-Sprecherin Maria Zundel.

Beim großen Agenda-Fest im November sollen dann alle geplanten Projekte und Veranstaltungen vorgestellt werden.

Kontakt: Wer Ideen oder Aktionen beisteuern möchte, wendet sich an Ariane Gerhard, Telefon 0 71 52 / 9 90 49 77, E-Mail: a.gerhard@leonberg.de