Zum Wohl der Kinder werden die Eltern finanziell unterstützt.

Leonberg - Auf der Suche nach dem großen Glück verlassen viele Menschen ihre Heimat. Auch viele Bürger der östlichen EU-Staaten hoffen hierzulande auf Arbeit und ein besseres Leben.

 

Für eine Arbeitsstelle in Stuttgart ist ein Ehepaar (beide Anfang 30) 2019 aus der Moldau in Rumänien in eine Dienstwohnung nach Leonberg gezogen. Wie Tausende andere auch haben sie ihre Kinder (sechs Jahre und 14 Jahre) zunächst bei den Großeltern zurückgelassen. Doch im Gegensatz zu vielen anderen hat das Paar die Kinder nach Deutschland geholt. Allerdings spricht niemand in der Familie Deutsch. „Damit die Kinder Deutsch sprechen lernen, sind sie in zwei unterschiedlichen Schulen in der Vorbereitungsklasse“, sagt Jürgen Rein von den Sozialen Diensten der Stadt Leonberg.

Um den Kindern einen guten Start zu ermöglichen, hat die Mutter ihre Arbeitsstelle aufgegeben. Nun fehlt der Familie das Einkommen der Frau. Nach dem EU-Freizügigkeitsgesetz können die hier arbeitenden EU-Bürger erst nach fünf Jahren, in denen sie einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen sind, Sozialleistungen beantragen. Die finanzielle Lage der Familie ist mit einem Gehalt sehr angespannt.

Umzug in die private Mietwohnung

Als Flüchtlinge sind vor einem Jahr ein Elternpaar mit zwei Kindern (zwei und zehn Jahre alt) nach Deutschland gekommen. Im Sommer hat es die Familie geschafft, aus einer Gemeinschaftsunterkunft in eine private Mietwohnung nach Leonberg zu ziehen. „Die Mutter macht seitdem Deutschkurse und ist sehr bemüht, sich und ihrer Familie hier ein sicheres Leben aufzubauen. Der Vater ist gesundheitlich stark beeinträchtigt und weilt oft im Krankenhaus“, berichtet Jürgen Rein über die Lebenssituation.

Hoch anzurechnen sei der Frau, dass sie es geschafft habe, selbstständig einen Sprachkurs zu finden. Sie zeige sich äußerst engagiert und motiviert. Sie weiß, dass für eine gute Versorgung der Kinder der Austausch im Kindergarten und in der Schule unumgänglich ist. Auch Besuche bei Ärzten und Behörden sind ohne Kenntnisse der deutschen Sprache kaum zu machen. „Die Fahrtkosten der Frau zu ihrem Sprachkurs sind aktuell leider nicht gedeckt“, sagt Rein. Außerdem hat die Familie zusätzliche Kosten durch die Erkrankung des Vaters. Regelmäßige Besuche mit den Kindern im Krankenhaus schlagen hier finanziell zu Buche.

Damit das Wohl der Kinder in den beiden Familien nicht durch die finanziell prekäre Lage ihrer Eltern in Gefahr gerät, will „Lichtblicke“ ihnen zur Seite stehen.