Lichtblicke fördert seit vielen Jahren Projekte des Waldhauses in Leonberg.

Pia hat Probleme in der Schule. Sie träumt viel im Unterricht, antwortet nicht, wenn sie gefragt wird, und versteht sich nicht gut mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern. Die Fehltage häufen sich. Pias Eltern haben schon viel versucht – sie haben sie in die Schule begleitet, ihr Belohnungen versprochen, wenn sie geht oder auch umgekehrt Konsequenzen, wie etwa Handyverbot, wenn sie nicht geht – doch ohne Erfolg.

 

Die Eltern sind sich immer öfter uneinig, wie und was sie in dieser Situation tun sollen. Die Sorge um das Wohlergehen des Kindes ist groß. Über die Schule sind sie zum Jugendamt gekommen und über dieses zum Kinder und Jugendhilfezentrum (Kidz) Waldhaus in Leonberg. Die Hilfe im Kidz, das aktuell 16 Kinder besuchen, wird über das Jugendamt initiiert und finanziert. Seit vielen Jahren fördert auch die Hilfsaktion „Lichtblicke“ der Leonberger Kreiszeitung unterschiedliche Projekte dieser Einrichtung.

Familien erhalten Hilfe

Das Kidz befindet sich im Herzen von Leonberg, über dem Jugend-Café Siesta. „Wir bieten Familien, die sich in herausfordernden Lebenssituationen befinden, Hilfe an“, sagt die Leiterin Sonja Achenbach. Nach der Schule kommen die Kinder in die Gruppe. Nach einem Mittagessen und dem Tischdienst bleibt noch Zeit zum Toben und Spielen. Anschließend ist Zeit für Hausaufgaben.

Danach findet ein mannigfaltiges Programm statt: Sport in der Turnhalle, Trampolin springen, Fußball oder Tischtennisspielen im Garten, Ausflüge oder Bastel- und Musikangebote. Zum Abschluss des Tages ist das „Endschwätzle“. Hier lassen alle den Tag Revue passieren. Den Kindern wird ein strukturierter Tag geboten, sie werden gefördert und gefordert. Elternbegleitung ist im Kidz sehr wichtig. Im Schnitt findet alle zwei bis drei Wochen ein Gespräch mit der Familie und der zuständigen Fachkraft statt.

Kleine Fortschritte erkennbar

Pia ist im Kidz angekommen und macht erste Fortschritte. Mittlerweile besucht sie etwas regelmäßiger die Schule. Sie findet es gut, dass ihre Bezugsbetreuerin mit ihr übt und sie hier schulische Dinge nachholen oder sie sich nochmals in Ruhe und in einer kleinen Gruppe erklären lassen kann. Über die anderen Kinder hat sie bemerkt, dass nicht nur sie Probleme hat.

„Unsere Familien dürfen im Kidz lernen und erfahren, dass es in einer Krisensituation wichtig ist, sich Hilfe zu holen und im Dialog eine Lösung zu finden“, sagt Sonja Achenbach. „Gemeinsam kann vieles aus der Welt geschafft werden.“