Premiere nach Corona-Zwangspause: El’Chor, Rytmix und Chormäleon überzeugen auf dem Strohländle.

Leonberg - Dass die Erste Bürgermeisterin beachtliche gesangliche Qualitäten hat, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Doch auch der Oberbürgermeister hat es mit der Musik. Beim Chorabend auf dem Strohländle jedenfalls waren Josefa Schmid und Martin Georg Cohn mittendrin und nicht nur dabei.

 

Dass die Leonberger Stadtspitze gleich doppelt vertreten war, hatte seinen Grund: Es war der erste Auftritt zweier heimischer Chöre nach einer anderthalbjährigen pandemiebedingten Zwangspause. Und auf der gut besuchten Engelbergwiese präsentierten sich die Sängerinnen und Sänger von El’Chor und Rytmix frisch, fröhlich und tonsicher. Auch Chormäleon, der Chor der Dualen Hochschule in Stuttgart, setzte besondere musikalische Akzente.

Probe per Videokonferenz

Ob Rockstars, Profischauspieler oder Freizeitmusiker: Die Aktiven aus der Kulturszene haben harte Zeiten hinter sich. Auftrittsmöglichkeiten gab es während der vielen Lockdowns überhaupt keine. Auch das Proben unter Pandemiebedingungen war mehr als schwierig.

„Normalerweise sind wir 30 Leute“, berichtet Wiebke Huhs, die Leiterin von El’Chor, der zum Liederkranz Höfingen gehört. „2019 hatten wir dann ein Pop-Quintett. Doch durch Corona konnten wir nicht kontinuierlich arbeiten. Es gab immer wieder Unterbrechungen. Irgendwann haben wir gesagt, entweder wir stampfen alles ein oder wir machen richtig weiter.“

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Die Sängerinnen und Sänger aus Höfingen wählten letztere Möglichkeit. Dass dies die richtige Entscheidung war, bewiesen sie auf dem Strohländle. 17 Aktive zeigten ein modernes, musikalisch anspruchsvolles Programm. El’Chor war in guter Form, und das obwohl die meisten Proben nur per Videokonferenz abgehalten werden konnten. Das ist jetzt wieder anders: Geprobt wird jeden Mittwoch um 20.15 Uhr im evangelischen Gemeindehaus Höfingen.

Stuttgarter in Leonberg

Auch die Sängerinnen und Sänger von Rytmix treffen sich wieder in der Realität: immer donnerstags um 19.30 Uhr in der Versöhnungskirche im Ramtel. Das Rytmix-Team überbrückte die Corona-Zeit mit Proben im Freien oder mit musikalischer Arbeit in Kleingruppen. Mit Erfolg: Die Aktiven, die zum Liederkranz Leonberg gehören, gaben sich beim Strohländle-Konzert poppig bis soulig, immer wieder angetrieben von ihrer dynamischen Leiterin Anna Bulgakova. Dass die Rytmix-Leute noch viel vorhaben, unterstrichen sie musikalisch mit dem Queen-Hit „Don’t stop me now“.

Einen tollen Auftritt hatte Chormäleon. Die Stuttgarter interpretierten deutsche Popsongs überzeugend und vielfältig. Ihr Chef Holger Frank Heimsch bewies überdies mit seiner launigen Moderation echte Entertainer-Qualitäten. Seine ironischen Vergleiche zwischen dem „großen“ Stuttgart und dem „kleinen“ Leonberg nahm das anwesende Bürgermeister-Duo mit Humor.

Großes Singen am 3. Oktober

Höhepunkt eines wohltuenden Abends war das gemeinsame Finale aller drei Chöre. Das Publikum wurde quasi zum vierten Chor und machte bei „Die Chöre singen für dich“ kräftig mit, insbesondere, wie eingangs erwähnt, der Oberbürgermeister und seine Stellvertreterin.

Für Angelika Puritscher, die Präsidentin des Chorverbandes Johannes Kepler, ein idealer Aufschlag für den 3. Oktober. Steht doch der Tag der Deutschen Einheit unter dem Motto „Deutschland singt“. Auf dem Leonberger Marktplatz richtet der Dachverband der Chöre im Altkreis Leonberg ein großes gemeinsames Singen aus, bei dem alle mitmachen können. Dafür gibt es in den nächsten Wochen Proben in verschiedenen Chören. Die eine oder der andere dürfte auf dem Strohländle-Chorabend Lust aufs Singen bekommen haben.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.chorverband-kepler.de