Oliver Zander (CDU) verteidigt den Teil-Lockdown. SPD-Politiker hatten diesen zuvor kritisiert.

Leonberg - Nicht nur die Gastronomie ist aktuell von dem faktischen Berufsverbot betroffen, sondern auch alle Institutionen und Einrichtungen, die der Freizeitgestaltung zuzuordnen sind, werden geschlossen“, sagt Oliver Zander. Er ist Landesvorsitzender und stellvertretender Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU (MIT) und setzt sich da für die Belange der Wirtschaft ein. Der Leonberger Stadtrat sagt das in Richtung des Oberbürgermeisters Martin Georg Cohn und des Renninger Stadtrats und Landtagskandidaten Jan Hambach (beide SPD). Die hatten den Teil-Lockdown in jüngsten Stellungnahmen kritisiert.

 

Zander zählt eine lange Liste Betroffener auf: Theater, Opern, Konzerthäuser, Messen, Kinos, Freizeitparks, Anbieter von Freizeitaktivitäten, Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen, Bordelle, Schwimm- und Spaßbäder, Saunen, Thermen, Fitnessstudios. Der Freizeit- und Amateursportbetrieb mit Ausnahme des Individualsports oder mit dem eigenen Hausstand auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen liege ebenfalls darnieder. „Alle diese Einrichtungen haben ein Hygienekonzept und halten sich daran“, sagt Zander.

Prozentsatz der Nachverfolgung zu gering

Der Leonberger OB und der Renninger Stadtrat hätten jedoch vorwiegend die Gastronomie im Blick. „Dies wird aber allen anderen nicht gerecht“, kritisiert Zander. Er wirft ihnen vor, dass sie noch nicht verstanden haben, worum es geht und was die Beweggründe für diese Maßnahmen sind. Der Hauptgrund der temporären Schließungen sei nun Mal, dass bei etwa 75 Prozent aller Infektionen nicht mehr ermittelt werden kann, wo die Person sich infiziert hat, erläutert Zander.

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Daher werde jetzt pauschal versucht, Kontakte aller Art, auch im privaten, einzuschränken. „Auch wenn manches willkürlich oder gar übertrieben erscheinen, müssen wir nun mit dieser Entscheidung leben und hoffen, dass die Infektionszahlen rasch wieder sinken“, sagt Zander. „Viel wichtiger als die Entscheidung an sich in Frage zu stellen, ist sicherzustellen, dass die betroffenen Betriebe, wie von der Bundesregierung versprochen, schnell und unbürokratisch Hilfen erhalten“, schreibt der CDU-Mann den beiden Sozialdemokraten ins Stammbuch.