Woher kommen die roten Zahlen?
Die Gründe sind vielfältig. Seit knapp acht Jahren gibt es keinen Geschäftsführer mehr, der die Vermarktung der Stadthalle vorantreibt. Als Günther Philippi damals in den Ruhestand gegangen war, wurde die Stelle nicht mehr neu besetzt. Der frühere Oberbürgermeister Bernhard Schuler hatte sich zwar mit Nachdruck für einen Hallenmanager eingesetzt, fand im Rat aber keine Mehrheit. Immer neue Sicherheitsauflagen, unter anderem die Zahl der Bühnenmeister während Veranstaltungen, treiben die Kosten nach oben.
Schließlich ist die Konkurrenz extrem groß. Die Halle ist in die Jahre gekommen. Eine Kooperation beim Kulturprogramm mit Böblingen und Sindelfingen wurde von diesen beiden Kommunen aufgekündigt.
Was soll geschehen?
Von einer Neustrukturierung der Stadthalle erhofft sich die Rathausspitze vor allem Effizienz, aber auch inhaltliche Impulse. So sollen die Mitarbeiter vom bisherigen Eigenbetrieb in das Kulturamt wechseln, das auch für Sport, Bäder und Marketing zuständig ist. Von hier soll der Kultur- und Tagungsbetrieb und der Kartenverkauf organisiert werden. Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD) will die Personalrochade zum Anlass nehmen, die Struktur dieses Riesenamtes neu zu ordnen. So ist unter anderem vorgesehen, die Bäder ebenfalls bei den Stadtwerken anzusiedeln.
Um die Betreuung der eigentlichen Stadthalle und dem dazugehörigen Parkplatz würden sich künftig die Stadtwerke kümmern. Die kommunalen Stellplätze wären dann in einer Hand. Schon jetzt gehören die Parkhäuser in der Altstadt und am Bahnhof zu den Stadtwerken.
Wie geht es jetzt weiter?
Anvisierter Stichtag für die Auflösung des Eigenbetriebs Stadthalle ist der 30. Juni. Bis dahin will man im Rathaus geklärt haben, was eine Neustrukturierung wirklich bringt und mit welchen Ersparnissen zu rechnen ist. Auch ein neues Profil des Kulturamtes soll bis dahin fertig sein.
Endgültig beschlossen sind die Änderungen freilich noch nicht. Der Gemeinderat hat die Stadt lediglich mit einer entsprechenden Konzeption beauftragt.