Der Oberbürgermeister sieht noch viel Potenzial, um den Pferdemarkt weiterhin unterhaltsam zu gestalten.

Leonberg - Um die Attraktivität des Pferdemarktes zu sichern, muss die Stadt immer wieder das Machbare suchen“, bilanziert der Oberbürgermeister Martin Kaufmann nach der 328. Auflage. Dem Fest bescheinigt er eine positive Entwicklung. Nachdem es vor einem Jahr nicht gut aussah, seien nun neue Keller dazugekommen. Auch wurden vor dem neuen Rathaus weitere Rummelstände und ein Karussell aufgestellt.

 

Dem Ratshauschef schwebt vor, die Tribüne auf dem Marktplatz umzugestalten, vielleicht mit Sitzplätzen, auch um den Partnerstädten mehr Geltung zu verschaffen. „Das Zelt braucht eine andere Anmutung“, sagt Kaufmann. Festhalten will die Stadt an der Tradition, mit dem städtischen Festwagen in Bietigheim und Ludwigsburg bei deren Umzügen dabei zu sein.

Doch weil nach dem Pferdemarkt vor dem Pferdemarkt ist, trifft sich bereits Mitte März der Pferdemarktausschuss, wertet aus und bespricht das Kommende. 2018 wurden für das Fest 197 000 Euro ausgegeben. Für 2019 stehen 185 000 Euro im Haushalt, 10 000 Euro kommen für die Miete der Lastwagen-Stopper hinzu. Die genaue Abrechnung erfolgt in Kürze. Hinzu kommt noch der Einsatz vieler Mitarbeiter der Stadt im Vorfeld bei der Organisation des Festes und während der fünf Tage, an denen es stattfindet. So sind dienstags rund 40 Mitarbeiter des Ordnungsamtes und ebenso viele vom Bauhof eingebunden.

40 000 Besucher: Eine stolze Zahl

Wie bewertet die Stadt die schwankenden Zuschauerzahlen? „Knapp 40 000 Besucher sind eine stolze Zahl, die man nicht infrage stellen sollte“, meint der Oberbürgermeister. Rekordjahre wie 2018 mit 50 000 Zuschauern und 2017 mit 45 000 Besuchern könne man nicht jedes Mal schaffen. 2016 säumten wegen Regens gerade mal 20 000 Gäste die Straßen des Festumzugs.

Eine durchwachsene Bilanz des Pferdemarktes zieht der Esslinger Schausteller Hans Roschmann. „Unser Geschäft ist nun mal sehr wetterabhängig“, weiß er aus langjähriger Erfahrung. „Ich habe zwar bei Petrus angerufen, doch der meinte, da lässt sich leider nichts machen“, scherzt der Senior des Familienunternehmens, das seit vielen Jahren den Vergnügungspark am Festplatz an der Steinstraße betreibt.

Zwei Haupttage gebe es: den Sonntag und den Pferdemarktsdienstag. (Hier gibt’s die schönsten Bilder) Weil seit einigen Jahren die Kleinpferdeprämierung und der dazugehörige Gespannwettbewerb auf den Sonntag vorgezogen werden, kämen an diesem Tag viel mehr Besucher, vor allem Familien mit Kindern. „Doch am Sonntag mit dem Wetterumschwung gegen 14 Uhr war das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes vom Winde verweht“, sagt Roschmann.

Das habe auch bei dem Experiment eines kleinen Rummels vor dem neuen Rathaus durchgeschlagen. „Am Dienstag war dann an beiden Orten richtig viel los, so- dass wir trotzdem zufrieden sind. Aber der halbe Tag an Sonntag hat uns gefehlt“, sagt Roschmann. „Entmutigen lassen gilt nicht und deshalb wird der Versuch eines kleinen Rummels vor dem Rathaus auch 2020 wiederholt“, sagt Roschmann.

Wo war die Drohne?

Viele haben nach ihr Ausschau gehalten, sie aber nicht entdeckt – die Überwachungsdrohne der Polizei. Deren Route lag so, dass Menschenmassen nicht überflogen wurden. „Für uns ist sie ein Instrument, um den gesamten Einsatz der Polizeikräfte zu unterstützen und vor allem eine bessere Übersicht über den Verkehr, Autos und Fußgänger zu bekommen und bei Bedarf zu reagieren“, sagt Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Sein Fazit: „Beim Umzug ist alles ohne Störung über die Bühne gegangen, nur eine stark alkoholisierte Person musste in Gewahrsam genommen werden.“

In den Abendstunden gab es dann durch den gestiegenen Alkoholpegel bei einigen Festbesuchern zwei Beleidigungen von Polizisten. Auch mussten die Beamten acht Platzverweise, davon sieben in der Altstadt, gegen aggressive Personen aussprechen. (Auch im letzten Jahr gab es schon Probleme)