Der Krankenhaus-Förderverein hat unter anderem die neue Chefärztin Monica Diac zu Gast.

Leonberg - Auf sie sind an diesem Abend alle neugierig: Monica Diac, seit 100 Tagen die neue Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am örtlichen Krankenhaus. Sie hat sich dem Förderverein für das Krankenhaus Leonberg auf seiner jüngsten Mitgliederversammlung vorgestellt. Der Vereinsvorsitzende Willi Burger brachte es gleich auf den Punkt: „Wir freuen uns sehr, dass vor dem Namen wieder der Titel Chefarzt steht.“ Das vor dem Hintergrund, dass diese Klinik bislang eher als Anhängsel der Böblinger Klinik gesehen wurde.

 

Standort weiterentwickeln

Die 45-jährige Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe zog es nach dem Medizinstudium in Jassy, Rumänien, zunächst in große Kliniken nach Großbritannien mit zuletzt etwa 4000 Geburten im Jahr. In Deutschland war sie von 2005 bis 2013 am Klinikum am Plattenwald in Bad Friedrichshall in der Gynäkologie und Geburtshilfe tätig. Von 2014 an bis zum Wechsel nach Leonberg war sie Chefärztin am Klinikum Crailsheim, wo sie die Geburtshilfe weiterentwickelte und im Bereich der Urogynäkologie einen überregionalen Ruf aufbaute. Sie ist mit einem Mediziner verheiratet und hat zwei Kinder.

„Ich bin gerne Ärztin, denn man bekommt viel positive Energie von den zufriedenen Patienten zurück“, sagt Monica Diac. Sie erfahre viel Unterstützung im Team und von den Kollegen. Die Chefärztin will die Geburtshilfe stärken und weiterentwickeln. „Auf dem Gebiet der Gynäkologie werden wir die minimal-invasive Chirurgie bei gutartigen gynäkologischen Erkrankungen weiter voranbringen“, erläutert sie. Neben der prä- und postoperativen Behandlung von gynäkologisch-onkologischen Patientinnen will sie ihr Wissen auch auf dem Gebiet der urogynäkologischen Erkrankungen einsetzen, um in Leonberg einen neuen medizinischen Schwerpunkt im Sinne einer weiteren Spezialisierung zu etablieren.

Viel Lob von Noetzel

„Die neue Chefärztin ist beim Verbund hervorragend gestartet und bringt ein breites fachliches Spektrum mit nach Leonberg“, ist der medizinische Geschäftsführer des Klinikverbundes Südwest, Jörg Noetzel, zufrieden. Ihn hatte der Verein auch eingeladen, um mehr über die Zukunftspläne für die Leonberger Klinik zu erfahren. Der Kreis als Träger investiert in den kommenden Jahren rund 72,5 Millionen Euro in den Standort.

Noch im Juli soll eine Nutzerabstimmung stattfinden, bei der alle vom Umbau Betroffenen ihre Belange einbringen können. Danach soll der Förderantrag zusammen mit dem Bauantrag eingereicht werden. Vorgesehen ist, das mit dem Umbau des Pavillons noch im Herbst gestartet wird und die Umgestaltung und Modernisierung im Inneren des Krankenhauses 2020 in Angriff genommen wird. Mit dem finanziellen Ergebnis des Leonberger Krankenhauses zeigte sich Noetzel zufrieden. Im ersten Halbjahr sei dieses um rund 500 000 Euro besser als im Vorjahr. „Leonberg gibt mit gutem Personal Gas“, sagte der medizinische Geschäftsführer des Klinikverbundes. Eng zusammenarbeiten wolle man mit der privaten Strahlenpraxis, die in Kürze starten werde, sagt der medizinische Geschäftsführer.

Vor diesem Hintergrund sprach er auch den sogenannten Campus auf dem Krankenhausgelände an. Dafür sei man im Dialog mit der Kreisärzteschaft. „Die Zukunft liegt in enger Zusammenarbeit bei der stationären und ambulanten Behandlung – mit dem Campus werden wir Patienten für das Krankenhaus herholen“, ist Jörg Noetzel überzeugt.

Lob für das Engagement

Michael Sarkar, der ärztliche Direktor des Krankenhauses Leonberg, lobte zum einen das Engagement des Fördervereins für das Krankenhaus und zum anderen bedankte er sich für die Unterstützung des Kreistages, um den Standort aufrechtzuerhalten. „Nach dem Umbau des Krankenhauses – Zwei-Bett-Zimmer werden Standard sein – wird Leonberg mit rund 200 Betten eine leistungsfähigere und attraktivere Klinik“, ist Sarkar überzeugt.

Auch Vereinsformalitäten standen auf der Tagesordnung. Vorsitzender Willi Burger und Schriftführer Hilmar Schwabe gaben einen Einblick in die Aktivitäten. Bei den Wahlen wurde Burger als Vorsitzender und Helmut Noë als sein Stellvertreter bestätigt. Norman Falke übernimmt von Marc Conrad das Amt des Schatzmeisters und Reinhardt Ernst von Hilmar Schwabe das des Schriftführers.