Die massive Verärgerung des Gemeinderates über die emporgeschnellten Kosten für die Kita Nord dürfte auch darin begründet sein, dass es etliche Beispiele gibt, bei denen die Stadt ihre Finanzierungsmodelle nachträglich nach oben korrigieren musste. Zumeist haben die Kommunalpolitiker keine Wahl als die Preissteigerungen abzusegnen, würden doch sonst die ganzen Vorhaben platzen.

 

Dieser Automatismus zeichnet sich auch beim Tagesstättenprojekt auf dem Engelberg ab. Der Bedarf an weiteren Kitaplätzen wächst und wächst. Schon jetzt plant die Stadt mehrere neue Einrichtungen. Ein Zurück an der Oberen Burghalde kann es also nicht geben. Selbst die Verschiebung des am Hang geplanten Kinderhauses auf eine ebene Fläche dürfte am Ende kaum zu Einsparungen führen, müsste es doch dann komplett neu geplant werden. So bringt die Kostensteigerung wenigstens eine Erkenntnis für die Zukunft: Kitas, bei denen eine Gruppe 600 000 Euro kosten soll, sind unrealistisch. Die Finanzierung der Kinderbetreuung, schon jetzt einer der größten Haushaltsposten, wird künftig noch teurer werden.

Dem OB wäre viel Ärger erspart geblieben, hätte er den Gemeinderat frühzeitig über die neuen Zahlen informiert. Dass Elke Staubach aber mit einem Untersuchungsausschuss droht, ist Wahlkampfgetöse. Die erfahrene Chefin der CDU-Fraktion müsste wissen, dass es dieses Schwert in der Kommunalpolitik nicht gibt.