Autofahrer müssen von Mitte Februar an bis voraussichtlich Ende August mit erheblichen Verkehrsbehinderungen in der Grabenstraße rechnen. Weil das Kino abgerissen wird, kommt es hier vermutlich zu Staus.

Leonberg - Autofahrer müssen von Mitte Februar an bis voraussichtlich Ende August mit erheblichen Verkehrsbehinderungen in der Grabenstraße rechnen. Gut ein Jahr nach der groß angelegten Baustelle von Juni bis November 2014 in dieser wichtigen Zufahrtsstraße der Stadt, steht hier ein Bauvorhaben an, dass in der engen Straße zu einigen Problemen führen wird.

 

Das hat der städtische Verkehrsplaner Erhard Wieland, der seinerzeit die komplizierte Verkehrssituation in der Grabenstraße gemanagt hat, am Donnerstagnachmittag dem Planungsausschuss des Gemeinderates mitgeteilt.

Ein Investor will das Gebäude des alten Kinos in der Grabenstraße abreißen und hier bis durchgehend zum Hinteren Zwinger zwei Mehrfamilienhäuser bauen. Geplant sind zehn Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern und einer Wohnfläche von 68 bis 134 Quadratmeter. Der Bauherr wollte schon Anfang Februar loslegen. Doch mit Blick auf den Pferdemarkt und den Umzug, der traditionell durch die Grabenstraße führt, wurde der Termin auf Mitte des Monats verlegt. „Wir müssen diese Baustelle zulassen, es geht nur darum, die Belastungen zu minimieren“, sagte der Oberbürgermeister Bernhard Schuler.

Der Hintere Zwinger ist zu eng

Soweit so gut. Doch für die Baustelleneinrichtung und den notwendigen Kran braucht es eine Aufstellfläche. Auch die Fahrzeuge, die die Baustelle bedienen, brauchen eine Haltemöglichkeit. Der enge und verwinkelte historische Hintere Zwinger ist dafür nicht geeignet.

Deshalb kommt nur die Grabenstraße in Frage. „Benötigt wird eine sechs Meter breite und 16 Meter lange Fläche auf dem Gehsteig und der Fahrbahn vor dem ehemaligen Kino“, rechnete Wieland den Gemeinderäten vor. Die Baustellfahrzeuge fahren bis in die Bushaltestelle und setzen dann rückwärts. Erschwerend wirkt sich auch aus, dass der Abriss vorsichtig über die Bühne gehen muss, denn die großen historischen Gewölbekeller unter dem Gebäude, die bis in den Hinteren Zwinger reichen, bleiben erhalten.

Damit entfällt nicht nur der Gehsteig für die Dauer der Baustelle, auch der Fahrstreifen für die Radfahrer wird aufgehoben und ein Teil der Fahrbahn mit einbezogen. Die Spur wird so verschwenkt, dass den Autofahrern trotzdem zwei Fahrspuren in beide Richtungen zur Verfügung stehen werden. Hier gilt Tempo 30. Wer allerdings die Grabenstraße heraufkommt, muss sich hinter möglichen Bussen halten und auf Höhe der Haltestelle dann auch warten, bis die Busse wieder losfahren.

Haus Nummer 13 wird saniert

Fußgänger müssen den Gehweg auf der anderen Straßenseite nutzen. „Wir holen das neuen Pflaster, das im Sommer 2014 verlegt wurde, wieder heraus, damit es während der Baustelle nicht zerstört wird“, sagte Wieland. Gleichzeitig mit der Baustelle wird auch das benachbarte Gebäude 13 saniert, das bereits 1998 mit viel Aufwand verschönert wurde.

Wo die Bewohner der beiden neuen Häuser parken werden, wollten die Stadträte wissen. Da in der Altstadt Parkplätze und Garagen nicht zugelassen sind, habe der Investor für die Bewohner Stellplätze in der Tiefgarage unter dem Marktplatz gemietet, informierte die Verwaltung.