Nach den Rennen bleibt Zeit, sich ein wenig auf dem Gelände umzusehen und dem einen oder anderen – wortwörtlichen – schrägen Vogel zu begegnen. In seinem Spatzenkostüm hätte Andreas Straschewski auch gut auf eine Mottoparty gepasst – der Hamburger bevorzugt aber Moto-Partys. „Ich bin Ferdinand der Spatz, das Maskottchen des gleichnamigen, im Vogel-Stil designten Motorrads“, stellte er sich vor.

 

Seit einigen Jahren ist er vom Virus der Naked Bikes infiziert, die mit wenig Verkleidung – er spricht von der Karosserie, nicht von seinem Kostüm – auskommen. „Ferdinand ist kein Motorrad, sondern eine Rakete. Der beschleunigt von 0 auf 200 in 5,9 Sekunden. Das gibt dir einen ganz besonderen Geschwindigkeits- und Adrenalinkick.“ Beim Motorradfahren kann er gut abschalten: „Nach dem Alltagsstress das Gefühl von Freiheit und Abenteuer zu erleben, ist toll. Man fühlt und riecht die Natur, das pustet mir den Kopf frei.“

Inspiration und neue Kontakte

Ein paar Meter weiter begegnet man drei Personen im pinken Bunny-Kostüm, Mitglieder des Vereins Streetbunnycrew. Das Besondere an ihrem Klub, der mehr als 600 Mitglieder hat: Sie fahren Motorrad mit diesen Kostümen über der Schutzkleidung.

Auch für die Standbesitzer ist das Glemseck 101 ein Erfolg: „Man findet hier unterschiedliche Charaktere, egal ob Personen oder Motorräder. Man kommt ins Gespräch, das inspiriert uns für unsere Umbauten an den Gefährten. Das Ambiente ist toll, alles harmoniert miteinander“, so ein Mitarbeiter einer Saarbrücker Werkstatt.

Der Moderator und Organisator Jörg Litzenburger sorgt für die entsprechende Stimmung. Am Ende setzte sich Rico auf der Bianchi durch, kurz vor dem Start des Finals verliert er ein wenig Sprit. „Die Italienerin ist nervös“, kommentierte Litzenburger süffisant.

Spatz Ferdinand und die Bunnys

Nach den Rennen bleibt Zeit, sich ein wenig auf dem Gelände umzusehen und dem einen oder anderen – wortwörtlichen – schrägen Vogel zu begegnen. In seinem Spatzenkostüm hätte Andreas Straschewski auch gut auf eine Mottoparty gepasst – der Hamburger bevorzugt aber Moto-Partys. „Ich bin Ferdinand der Spatz, das Maskottchen des gleichnamigen, im Vogel-Stil designten Motorrads“, stellte er sich vor.

Seit einigen Jahren ist er vom Virus der Naked Bikes infiziert, die mit wenig Verkleidung – er spricht von der Karosserie, nicht von seinem Kostüm – auskommen. „Ferdinand ist kein Motorrad, sondern eine Rakete. Der beschleunigt von 0 auf 200 in 5,9 Sekunden. Das gibt dir einen ganz besonderen Geschwindigkeits- und Adrenalinkick.“ Beim Motorradfahren kann er gut abschalten: „Nach dem Alltagsstress das Gefühl von Freiheit und Abenteuer zu erleben, ist toll. Man fühlt und riecht die Natur, das pustet mir den Kopf frei.“

Inspiration und neue Kontakte

Ein paar Meter weiter begegnet man drei Personen im pinken Bunny-Kostüm, Mitglieder des Vereins Streetbunnycrew. Das Besondere an ihrem Klub, der mehr als 600 Mitglieder hat: Sie fahren Motorrad mit diesen Kostümen über der Schutzkleidung.

Auch für die Standbesitzer ist das Glemseck 101 ein Erfolg: „Man findet hier unterschiedliche Charaktere, egal ob Personen oder Motorräder. Man kommt ins Gespräch, das inspiriert uns für unsere Umbauten an den Gefährten. Das Ambiente ist toll, alles harmoniert miteinander“, so ein Mitarbeiter einer Saarbrücker Werkstatt.

Nach mehr als zwei Stunden geht es auf den Rückweg. An der Autobahnauffahrt Leonberg-Ost stehen mehrere Motorräder neben dem Auto. Als die Ampel auf grün schaltet, fährt einer der Fahrer mit einem Kickstart los – im ‚normalen’ Straßenverkehr. Das bestätigt den gewonnenen Eindruck noch einmal: „Die spinnen, die Motorradfans.“ Und das ist überhaupt nicht negativ gemeint.

Landrat 2 – Polizei 0

„Hätte ich gewusst, dass er am Mittwoch 60 geworden ist, dann hätte ich ihm ein Geschenk gemacht“, sagt Roland Bernhard. Der Böblinger Landrat freut sich dennoch sehr über seinen Sieg im Eröffnungsrennen des Glemseck 101 gegen Jürgen Hauber. Dass der Polizeioberrat und Präventionsbeauftragte im Polizeipräsidium Ludwigsburg tatsächlich schon 60 ist, sieht man ihm überhaupt nicht an.

Mit hochroten Wangen sitzt er gemeinsam mit dem Landrat im Biergarten und gönnt sich ein Bier. Die Abkühlung und die Flüssigkeit tun gut. „Die Polizeimontur ist nämlich überaus atmungsaktiv“, scherzt Hauber, der das erste Sprintrennen des Tages in einer Original-Polizeiuniform aus den 50er und 60er Jahren bestritten hat. „Ich habe zwei Jahre gebraucht, um sie zusammenzusuchen“, erzählt der Polizist. Dass er überhaupt eine Montur in seiner Größe gefunden hat, sei schon ein kleines Wunder. „Die meisten Motorradpolizisten damals waren klein und untersetzt.“ Er dagegen ist groß und schlank. Bei der Suche hätten ihm viele Kollegen geholfen.

Auf zwei Polizeimotorrädern auf die Strecke

Stilecht ist er auf einem Polizeimotorrad aus dem Jahr 1962 unterwegs gewesen, das das Präsidium Stuttgart zur Verfügung gestellt. Im vergangenen Jahr hatte er damit noch das Nachsehen gegen den „rasenden Pfarrer“ Jürgen Schwarz. „Der hatte auch 100 PS unter dem Hintern und Unterstützung von oben“, meint Jürgen Hauber gut gelaunt. Deswegen hat er in diesem Jahr für ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis gesorgt – und hat dem Landrat Bernhard das gleiche Zweirad besorgt: eine BMW R50, nur aus dem Jahr 1961. Zur Verfügung gestellt von einem privaten Sammler. „Alte Motorräder der Polizei sind durchaus Sympathieträger für uns“, meint der Polizeioberrat.

Für den VW Käfer reichte es

Auch der Böblinger Landrat Roland Bernhard hatte viel Spaß mit der historischen Maschine. Immerhin hat sie ihm beim vierten Start den zweiten Sieg beschert. „Das war wirklich ein bisschen, als würde man vor der Polizei flüchten“, scherzt der Kreischef. Jürgen Hauber ging dagegen zum zweiten Mal leer aus. Im Probelauf hatte er den besseren Start erwischt, dann beim eigentlichen Rennlauf sackte ihm die Maschine am Start ab. „Aber es ist kaum zu glauben, dass diese Maschinen nach mehr als 50 Jahren noch so gut loskommen“, meint Jörg Litzenburger aus dem Glemseck-Organisationsteam. „Die Polizei war damals nicht so schnell. Aber ich glaube, die Gangster auch nicht“, scherzt er.

Damit hat er wohl recht. Denn zum Rennen gewinnen waren sie auch nicht gebaut, erklärt Jürgen Hauber: „Die Räder damals waren stabil und zuverlässig. Echte Arbeitstiere eben. Und für einen VW Käfer hat es allemal gereicht.“ Ulrike Otto