Der Rotary-Club veranstaltet einmal im Jahr ein Benefizkonzert.

Leonberg/Weil der Stadt - Es war schon schwere Kost. „Auch wenn Brahms das Requiem sehr optimistisch komponiert hat“, meint Andreas Wierse. Er ist Präsident des Rotary-Clubs Leonberg-Weil der Stadt, der einmal jährlich ein Benefizkonzert zu Gunsten der Hospizarbeit veranstaltet.

 

Im Frühjahr spielte das Leonberger Sinfonieorchester und der Leitung von Alexander G. Adiarte gemeinsam mit der Bezirkskantorei unter der Leitung von Attila Kalmann eben jenes Requiem in der Stadthalle. Fast 21 000 Euro sind dabei zusammen gekommen, aus Eintrittserlösen, Anzeigenverkäufen und Spenden. „Wir runden immer auf, aber in diesem Jahr war das fast gar nicht nötig“, berichtet der Rotarier.

17 500 Euro davon sind direkt für das Hospiz in Leonberg gedacht, die übrigen 3500 Euro erhält der Ambulante Hospizdienst Weil der Stadt. Wo der Unterschied zwischen beiden Einrichtungen liegt?

„Unser Tätigkeitsfeld liegt in der ambulanten Pflege. Wir ermöglichen es den Menschen, so lange wie möglich daheim zu bleiben“, erklärt Eberhard Röhm aus Weil der Stadt. Unterstützung erhalten die ehrenamtlichen Helfer von so genannten SAPV-Teams, die die medizinische Versorgung übernehmen.

Auf dem letzten Weg begleiten

SAPV steht für spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung. „Diese Teams machen das Gleiche wie wir, nur eben daheim“, sagt Kristin Kuhl, die Vorsitzende des Hospiz-Vereins, der ebenfalls über viele ehrenamtliche Helfer verfügt, aber eben auch über medizinisches Personal. Acht Zimmer stehen für die letzten Tage von unheilbar kranken Menschen bereit.

Das Leonberger Hospiz ist die einzige Einrichtung dieser Art im Kreis Böblingen. Und sie werde von den Menschen sehr geschätzt, meint Clemens Binninger. Der CDU-Bundestagsabgeordnete ist Schirmherr der jährlichen Rotarier-Benefizkonzerte. „Ich verkaufe ja auch zum Nikolausmarkt Lose zu Gunsten des Hospizes. Wenn die Menschen hören, es geht um das Hospiz, bleiben sie stehen und kaufen sofort welche“, erzählt der 54-Jährige.

Das freut die Hospiz-Vorsitzende. Die Spende der Rotarier werde in den Betrieb fließen, schließlich decken die Beträge der Krankenkassen nicht alle Kosten.

Die Rotarier werden auch im nächsten Jahr wieder ein Benefizkonzert auf die Beine stellen. Dann vielleicht mit Rock und Klassik in Kombination, schlägt Kuhl vor. „Das hatten wir schon mal, da sind in der Pause aber viele gegangen“, sagt Wierse. Man möchte aber möglichst viele Menschen ansprechen. „Aber vielleicht kann man aus einem Benefizkonzertgänger auch einen richtigen Konzertgänger machen.“