Einiges zu tun bekommen die Straßenbauer in diesem Frühjahr in Leonberg. Sowohl die Hertichstraße als auch die Poststraße sollen so schnell wie möglich in ihrem letzten Abschnitt um- und ausgebaut werden. Wenn die Witterung es zulässt, wird bereits im März damit begonnen.

Leonberg - Einiges zu tun bekommen die Straßenbauer in diesem Frühjahr in Leonberg. Sowohl die Hertichstraße als auch die Poststraße sollen so schnell wie möglich in ihrem letzten Abschnitt um- und ausgebaut werden. Wenn die Witterung es zulässt, wird bereits im März damit begonnen. Der Planungsausschuss des Gemeinderats hat gestern Nachmittag grünes Licht dafür gegeben.

 

Die Hertichstraße ist eine der wichtigsten Straßen, um das gleichnamige Gewerbegebiet im Süden Eltingens zu erschließen. Im Jahr 2007 ist die Stadtverwaltung mit dem Vorschlag angetreten, diese Straße nach 30 Jahren Bestand neu zu gestalten und somit das Gewerbegebiet aufzuwerten und attraktiver zu machen. In erster Linie sollte die Straße so gestaltet werden, dass Lieferanten und Besucher das Gebiet besser erreichen können. Auch die Parksituation sollte optimiert werden. Zudem ging es darum, die Ver- und Entsorgungsleitungen sowie die Kanalisation im Untergrund auszutauschen.

Es gibt drei Bauabschnitte

Doch eine Haushaltssperre wegen knapper Mittel und zusätzlich noch eine Veränderungssperre, weil man sich bei der Vorgehensweise nicht einig war, haben das Vorhaben immer wieder verzögert. Letztendlich einigte sich das Gremium darauf, die Arbeiten in drei Bauabschnitten anzugehen. Im Frühjahr 2012 wurde im Westen von der Einmündung der Renninger Straße an begonnen. In diesem Abschnitt wurden rund 475 000 Euro verbaut. Im Jahr darauf folgte der zweite Abschnitt, der etwa 517 000 Euro gekostet hat.

Nun soll der Abschnitt im Westen bis zur Bruckenbachstraße das Ganze abrunden. Auf die Ausschreibung hin meldeten sich sieben Bieter. Den Zuschlag hat nun für rund 973 000 Euro die Stuttgarter Niederlassung der Firma Eurovia Teerbau bekommen. Weil der Hertich als Sanierungsgebiet gilt, kann die Stadt mit Zuschüssen vom Land rechnen. Im dritten Bauabschnitt sind 583 000 Euro förderfähig. Eurovia wird den gesamten Straßenkörper auf einer Breite von sieben Metern neu aufbauen, Gas-, Strom- und Telekommunikationsleitungen verlegen, entlang der Straße 2,5 Meter breite Parkflächen anlegen sowie Bäume pflanzen. Auf der Nordseite wird ein Gehweg geschaffen.

Der FWV-Gemeinderat Dieter Vestner wollte sichergestellt haben, dass das jetzige Schotterbett der Straße und die vorhandenen Bordsteine wieder verwendet werden. Gleichzeitig monierte er, dass in einem Gewerbegebiet breitere Straßen wichtiger seien als Bäume an den Parkplätzen. Der Tiefbauamtsleiter Roger Roth konnte ihm versprechen, dass der Schotter wieder eingebaut wird. Doch: „Die alten Bordsteine auszubauen, sie zu reinigen, zu lagern und wieder einzubauen ist teurer, als neue zu verwenden“, erläuterte der Fachmann. Dem CDU-Stadtrat Michael Moroff sicherte Roth zu, dass Leerrohre für die Erweiterung des Breitbandkabelnetzes gelegt werden. Die sind dann Eigentum der Stadt.

Stadt betritt „Neuland“

„Mit dieser Sanierung in einem Gewerbegebiet haben wir Neuland betreten, aber nach mehr als 30 Jahren musste etwas getan werden“, sagte der Oberbürgermeister Bernhard Schuler. Die Stadt habe ihre Pflicht getan, nun liege es an den Anrainern, das Gebiet weiter aufzuwerten.

Der SPD-Stadtrat Wolfgang Fürst kritisierte, dass für den Ausbau einer Straße sieben Jahre in die Welt ziehen mussten. Nicht unschuldig daran sei der Gemeinderat, der mit seiner Veränderungssperre vieles hinausgezögert habe. Jetzt noch Argumente gegen die längst beschlossene Planung vorzubringen, mache keinen Sinn, meinte er in Richtung Vestner. „Das ist ein alter Hut, mit dem kann man Muckele totschlagen“, lautete sein Fazit.

Das hielt Dieter Vestner nicht davon ab, auch die Pläne für den Umbau der Poststraße zu kritisieren. Die soll auch von März an im zweiten Abschnitt zwischen der Bismarckstraße und der Bergstraße umgestaltet werden, wobei die Leitungen im Untergrund ebenfalls zu erneuern sind. Die Arbeiten wurden für 674 000 Euro an die Firma ATS aus Markgröningen vergeben. Der erste Bauabschnitt hat seinerzeit mit rund 320 000 Euro zu Buche geschlagen.

Was Vestner bereits am ersten, im Jahr 2012 fertiggestellten Abschnitt zwischen der Brennerstraße und der Bismarckstraße stört, ist die neue Fahrbahnbreite von fünf Metern. „Diese fünf Meter sind Verkehrsnötigung, hier bauen wir ein Feldwegle mitten in der Stadt“, sagte der Freie-Wähler-Stadtrat. Im Begegnungsverkehr komme es immer wieder zu gefährlichen Situationen, meinte auch der CDU-Stadtrat Jörg Langer. Doch die Mehrheit des Gremiums hielt nichts von dieser Kritik.