Unabhängig von der Bluttat in Tiefenbronn: Ärzte halten am Projekt fest.

Leonberg - Das Zentrum für Strahlentherapie direkt neben dem Krankenhaus wird in jedem Fall den Betrieb aufnehmen. Das versicherten am Dienstagnachmittag die beiden Mediziner Ulrich Thalacker und Viktor Thiessen, die in Niefern-Öschelbronn seit Jahrzehnten eine Praxis für Strahlentherapie betreiben.

 

„Trotz der tragischen Ereignisse der vergangenen Tage wird der neue Praxisstandort in Leonberg fertiggestellt und wie geplant von der Gemeinschaftspraxis Dr. Thalacker/Thiessen im Juli 2019 in Betrieb genommen“, erklärten die beiden Fachärzte. Mit den „tragischen Ereignissen“ meinen Thalacker und Thiessen das Tötungsdelikt in Tiefenbronn vom Wochenende. Im Ortsteil Mühlhausen wurden eine 38-jährige Frau und ihr achtjähriger Sohn tot aufgefunden. Ein weiterer Sohn im Alter von elf Jahren wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, ist aber außer Lebensgefahr.

Dringend tatverdächtig ist ein 60-Jähriger, der festgenommen wurde, aber noch im Krankenhaus liegt. Laut mehrerer Medienberichten soll es sich um den Investor für das künftige Leonberger Strahlentherapiezentrum handeln. Die zuständige Staatsanwaltschaft Pforzheim äußert sich zur Identität des Mannes nicht.

Das Projekt ist nicht gefährdet

In Leonberg wurde am Montag die Sorge laut, dass die Eröffnung des Strahlentherapiezentrums gefährdet sein könnte. Trotz der Krankenhausnähe ist die hochmoderne Einrichtung mit einem Investitionsvolumen von fast sieben Millionen Euro kein Objekt des Klinikverbundes, sondern der Gemeinschaftspraxis in Niefern. Eine Kooperation zwischen Krankenhaus und Strahlentherapie ist geplant.

Durch die aktuelle Erklärung der Mediziner Thalacker und Thiessen herrscht zumindest Klarheit, dass das Strahlentherapiezentrum wie vorgesehen im Juli in Betrieb gehen kann. Das Einzugsgebiet geht weit über den Raum Leonberg hinaus.